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     130  0 Kommentare Polen protestieren den siebten Tag in Folge gegen Abtreibungsverbot

    (durchgehend aktualisiert)

    WARSCHAU (dpa-AFX) - In mehreren polnischen Städten sind am Mittwochabend erneut Tausende Menschen gegen eine Verschärfung des Abtreibungsverbots auf die Straße gegangen. Es war der siebte Protesttag in Folge seit der umstrittenen Entscheidung des Verfassungsgerichts, wonach Frauen auch dann nicht abtreiben dürfen, wenn ihr Kind schwere Fehlbildungen hat.

    In Polens drittgrößter Stadt Lodz zogen nach Angaben des Senders TVN24 etwa 20 000 überwiegend junge Menschen durch die Innenstadt. Auch im Zentrum der Hauptstadt Warschau versammelten sich am Abend viele Menschen. Die Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift "Kämpft mit dem Virus, nicht mit den Frauen" und "Kümmert euch um den Leib Christi". Auf anderen Plakaten wurde die nationalkonservative Regierungspartei PiS mit derben Schimpfwörtern attackiert.

    Die Organisation Allpolnischer Frauenstreik, die bei den Protesten federführend ist, hatte für Mittwoch zu einem Streik aufgerufen. In vielen Städten blieben in den Stadtverwaltungen, Universitäten und manchen privaten Firmen die Beschäftigten der Arbeit fern - oft mit Billigung ihrer Vorgesetzten. Für den Abend forderte die Organisation die Protestierenden in Warschau auf, vor das Gebäude des Parlaments (Sejm) zu ziehen, wo die Abgeordneten tagten. "Alle vor den Sejm, wir organisieren ihnen den Lockdown", schrieben die Aktivistinnen auf Facebook.

    Angesichts der zunehmend aufgeheizten Stimmung mahnte der Ständige Rat der polnischen Bischofskonferenz zur Mäßigung. "Wir rufen alle auf, einen sachlichen gesellschaftlichen Dialogs aufzunehmen, Ansichten ohne Gewaltanwendung zu äußern und die Würde jedes Menschen zu achten", hieß es in einer Erklärung. In den vergangenen Tagen waren bei Protesten immer wieder Kirchen beschmiert und Geistliche attackiert worden./dhe/DP/fba





    dpa-AFX
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