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    animusX  298  0 Kommentare Börsen Sentiment Umfrage: Sippenhaft für Deutschland - zu Unrecht - Seite 2



    Das Put/Call-Verhältnis der CBOE in den USA hingegen zeigt ein völlig anderes Verhalten der dortigen Anleger: Mit einem Wert von 0,47 spekulieren Anleger in den USA stark auf steigende Kurse. Größer könnte der Unterschied nicht sein.

    US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote jedoch weiter zurückgeschraubt, von 84% in der Vorwoche auf nunmehr 78%.

    US-Privatanleger sind neutral gestimmt, Bullen und Bären halten sich die Waage.

    Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 27% leichte Angst an. Ab 25% spricht man von extremer Angst, die für eine Bodenbildung am Aktienmarkt hilfreich ist.

    Interpretation

     

    Epizentrum des aktuellen Ausverkaufs ist Europa. In den USA macht man das dann mit, weil dort ein Ausverkauf überfällig ist. Außerdem herrscht dort Verunsicherung über den Wahlausgang: Nicht darüber, wer gewinnen wird, denn das ist inzwischen für die Wallstreet egal. Sondern darüber, ob es ein schmutziges Nachspiel gibt. Wird der unterlegene Kandidat seine Niederlage anerkennen, oder gibt es ein juristisches Nachspiel?

    Wenngleich die Coronazahlen in den USA verheerend sind, so läuft dort jedoch die Wirtschaft. Warum sollte der Aktienmarkt da ausverkauft werden? Nein, Corona ist nicht der Grund für die Schwäche der US-Märkte.

    Und wenngleich wir in Deutschland nun sehr frühzeitig und sehr konsequent handeln, um damit die Auswirkung auf die Wirtschaft so klein wie möglich zu halten, werden unsere Aktienmärkte ausverkauft. Wenn ich mir die Stimmungslage der heimischen Anleger anschaue, dann kann ich da wenig Panik erkennen. Im Gegenteil, Privatanleger greifen beherzt zu und die Profis scheinen bereits so stark investiert gewesen zu sein, dass sie von der Intensität des Ausverkaufs auf dem falschen Fuß erwischt wurden und nun heftig Put-Absicherungen kaufen.

    Wer also verkauft?

    Der Sentiment-Experte der Deutschen Börse, Joachim Goldberg, hat in seiner Sentiment-Analyse Mitte dieser Woche bereits ausländische Investoren als Verkäufer ausgemacht. Ich schließe mich dieser Interpretation an. Der Euro-Wechselkurs zum US-Dollar ist in dieser Woche um 1,5% gefallen, Kapital wurde aus Europa abgezogen. Wenn wir uns die Corona-Entwicklung in Europa außerhalb Deutschlands anschauen, dann kann ich die Flucht der internationalen Anleger aus Europa durchaus verstehen. Frankreich geht in den Lockdown, Belgien kollabiert, Spanien hat das Geschehen nicht mehr unter Kontrolle, ... internationale Anleger unterscheiden da nicht mehr, ob Deutschland vielleicht noch ein klein wenig besser dasteht.

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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    animusX Börsen Sentiment Umfrage: Sippenhaft für Deutschland - zu Unrecht - Seite 2 War's das? Oder ist das erst der Anfang eines Crashs, wie wir ihn im Frühjahr bereits erlebt haben? Schauen wir uns die Sentimentdaten näher an, um dies zu beantworten. Das Stimmungsbild sieht für den DAX diese Woche wesentlich konstruktiver aus als noch vor einer Woche.

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