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    Coronavirus; Investitionen  160241  0 Kommentare Mittelständische Beteiligungsgesellschaften: Investieren in Corona-Zeiten?

    Die Coronavirus-Pandemie hält die Weltwirtschaft in ihrem Bann. Davon betroffen sind auch die viele kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die zeitweise gezwungen waren, ihre Betriebe vorrübergehend einzustellen.

    Gerade vor diesem Hintergrund sind viele KMU jetzt auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten angewiesen. Für mittelständische Investoren, die sich an solchen Unternehmen beteiligen, bietet das attraktive Möglichkeiten, um traditionsreiche Unternehmen aus klassischen Branchen ins Portfolio zu nehmen. An der Frankfurter Börse sind einige mittelständischen Beteiligungsgesellschaften gelistet, so zum Beispiel die Deutsche Beteiligungs AG („DBAG“), Gesco AG, Indus Holding AG, Mutares AG, Blue Cap AG und MBH Corporation plc („MBH“).

     

    Es stellt sich die Frage, inwiefern diese Beteiligungsgesellschaften während der Pandemie weiterhin KMU erworben haben, um einerseits ihr Portfolio zu erweiteren und andererseits damit diesen Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen, um deren Finanzierung in einem schwierigen Marktumfeld zu sichern.

     

    Das Geschäftsmodell der mittelständischen Beteiligungsgesellschaften ist meist der Erwerb von 100 % an den Unternehmen. Die Beteiligungen werden dann, im Sinne einer Buy-and-Hold-Strategie, lange im Portfolio gehalten, um vom Wachstum der Unternehmen zu profitieren. Dabei verfolgen Beteiligungsgesellschaften unterschiedliche Akquisitionsstrategien. Meist sind es Segmentstrategien, um Synergien zwischen den Portfolio Unternehmen realisieren zu können. Das Ziel der Beteiligungsgesellschaften ist grob gesagt: Langfristiges Wachstum durch neue Beteiligungen. Zugleich reduzieren mehr und verschiedene Beteiligungen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen das Risiko. Die Investoren greifen teilweise auch in das operative Geschäft ihrer Portfoliounternehmen ein, mit dem Ziel die Profitabilität oder das Wachstum zu steigern.

     

    Aktuell liegt die Zahl der Beteiligungen in den Portfolios der oben genannten börsennotierten Gesellschaften zwischen rund 8 und 47 Unternehmen. Die meisten Beteiligungen im Portfolio hat Indus Holding mit insgesamt 47 Unternehmen. Darauf folgt die DBAG mit 31 Unternehmen. Die Anzahl der Unternehmen der jüngsten Beteiligungsgesellschaft MBH liegt derzeit bei 19. Gesco verfügt über 18 Beteiligungen und im Portfolio von Mutares sind aktuell 16 Beteiligungen genannt. Blue Cap weist mit 8 Beteiligungen die wenigsten Unternehmen im Portfolio auf.

     

    Laut dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften („BVK“) investierten deutsche Beteiligungsfirmen im ersten Halbjahr 2020 rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum 2019. Dies sei vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie hingegen trotzdem als relativ „robust“ zu betrachten, da das Jahr 2019 mit Abstand als ein besonders investitionsstarkes Jahr galt.

     

    Bei Betrachtung der Akquisitionen und Beteiligungen der genannten Beteiligungsgesellschaften, bestätigt sich, dass in 2019 insgesamt mehr Beteiligungen verkündet wurden als im aktuellen Jahr.

     

    Anzahl der Akquisitionen von börsennotierten Beteilungsgesellschaften

     

     

    Quelle: Website, News, Präsentationen

     

    Im investitionsstarken Jahr 2019 verkündeten die DBAG, Indus Holding, Mutares, Blue Cap und MBH neue Beteiligungen. Insgesamt beteiligten sie sich an 22 Unternehmen. Davon erwarb in 2019 die Mutares AG mit 10 Beteiligungen die meisten Unternehmen. Darauf folgte MBH mit 6 Akquisitionen. DBAG investierte in 3 und Indus Holding in 2 Unternehmen. Gesco beteiligte sich in 2019 an keinem neuen Unternehmen.

     

    In 2020 investierten bisher nur drei der sechs betrachteten Beteiligungsgesellschaften in neue Unternehmen. Dass bis heute trotzdem schon 21 Akquisitionen im Jahr der Pandemie verkündet wurden, zeigt, dass einige Gesellschaften während der Pandemie opportunistisch sind und sich durch die Krisensituation nicht in ihren Vorhaben beeinflussen lassen. MBH und die DBAG erwarben in 2020 zum heutigen Zeitpunkt sogar schon in mehr Unternehmen als in 2019. Die meisten Akquisitionen vermeldete MBH (9), gefolgt von Mutares mit 7 und 5 Beteiligungen durch die DBAG.

     

    MBH Corporation verfolgt einen speziellen Ansatz. Sie investierte in vergleichsweise kleine Unternehmen des klassischen Mittelstands aus sehr unterschiedlichen Branchen und Regionen. Bisher besteht die Gruppe aus Unternehmen aus 3 Ländern in den Branchen Baudienstleistungen, Bildung, Gesundheit, Freizeit, Transport und Immobilien.

     





    Callum Laing
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    Callum Laing ist CEO und Mitbegründer der MBH Corporation plc (mbhcorporation.com), Pionier des Agglomerationsmodells und Ausschussmitglied des World Business Angel Investor Forums in Singapur. Er verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Gründung, dem Aufbau, Kauf und Verkauf von Unternehmen. Im Jahr 2020 hat er sein neues Buch 'Entrepreneurial Investing' veröffentlicht. Er zeigt interessierten Investoren auf, dass eine Investition in kleine Unternehmen nach dem 'AgglomerationTM-Modell' sowohl wachstums- als auch dividendenstark sein kann. entrepreneurial-investing.com
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    Verfasst von Callum Laing
    Coronavirus; Investitionen Mittelständische Beteiligungsgesellschaften: Investieren in Corona-Zeiten? Die Coronavirus-Pandemie hält die Weltwirtschaft in ihrem Bann. Laut dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften („BVK“) investierten deutsche Beteiligungsfirmen im ersten Halbjahr 2020 rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum 2019. Dies sei vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie hingegen trotzdem als relativ „robust“ zu betrachten, da das Jahr 2019 mit Abstand als ein besonders investitionsstarkes Jahr galt.

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