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     1871  0 Kommentare Konjunktursorgen

    Die Märkte sind aus ihren in den vergangenen Tagen herausgebildeten bärischen Keilchen „regelkonform“ nach unten herausgefallen. Sie zollen ihrer leicht bis mäßig überkauften Lage Tribut, wobei „Überkauftheit“ an sich keineswegs zwingend zu Abgaben führt. Bei hoher Trendstärke können sich die Märkte in diesem Zustand lange nach oben bewegen – zuletzt gesehen am Ölpreis. Aber genau das ist die Achillesferse – die Trendstärke der zuletzt gesehenen Bewegung ist nicht besonders ausgeprägt.

    Wenn überhaupt, dann haben gestern inmitten des Auftriebs der Republikaner in New York mehr Bären als Bullen den Weg zu ihrer Arbeitsstelle an Wall-Street gefunden. Und die sahen sich in der Nachrichtenlage dann auch noch bestätigt. Die persönlichen Einkommen sind im Juli lediglich um 0,1 Prozent gestiegen. Dieser schwächste Anstieg innerhalb der vergangenen zwei Jahre verfehlte die Prognosen, die von plus 0,4 Prozent ausgingen. Die persönlichen Auslagen wuchsen indes um 0,8 Prozent nach minus 0,2 Prozent im Juni. Dementsprechend fiel die persönliche Sparquote mit 0,6 nach zuvor 1,3 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2002. Der Konsumwille des amerikanischen Verbrauchers ist ungebrochen, seine Möglichkeiten, diesem zu frönen, erweitern sich aber kaum. Wer möchte, kann insbesondere aus den nach wie vor sich flach entwickelnden Arbeitseinkommen (gleich Betriebskosten) Honig für eine Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt saugen. Im übrigen sorgten einige ungünstige Unternehmensmeldungen für „Südwind“.

    Bereits am Freitag der vergangenen Woche waren durchwachsene Nachrichten zur Entwicklung der Unternehmensgewinne im zweiten Quartal veröffentlicht worden. Diese stiegen zwar im Jahresvergleich um 18,5 Prozent und toppten auch das Ergebnis des ersten Vierteljahres von 15,7 Prozent, wenn man die Nach-Steuer-Zahlen aus der volkwirtschaftlichen Gesamtrechnung vor Abschreibungen auf Lager und Kapital zugrunde legt. Vor Steuern, aber einschließlich dieser Posten stiegen die Unternehmensgewinne lediglich um 1,4 nach 1,7 Prozent im ersten Quartal. In den Jahren 1997/1998 war bei gut 550 Mrd. Dollar Quartalsgewinn (nach Steuern) ein Peak erreicht worden, aktuell liegt der Wert mit 711 Mrd. Dollar auf einem ähnlichem Plateau wie in den beiden vorhergehenden Quartalen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Konjunktursorgen Die Märkte sind aus ihren in den vergangenen Tagen herausgebildeten bärischen Keilchen „regelkonform“ nach unten herausgefallen. Sie zollen ihrer leicht bis mäßig überkauften Lage Tribut, wobei „Überkauftheit“ an sich keineswegs …