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     4040  0 Kommentare Über einen US-Präsidenten Joe Biden sollte sich Europa nicht zu früh freuen - Seite 2

    Ohnehin ist gerade aktuell Amerika das eigene Hemd näher als der europäische Rock. Biden wird zunächst die innenpolitische Spaltung überwinden müssen und sich der medizinischen wie ökonomischen Bekämpfung von Corona widmen. Zu diesem Zweck denkt er durchaus „Trump-istisch“: Um Jobs zu schaffen propagiert er Buy American und Produktion im In-, nicht im Ausland. Auch „freundlich formulierte“ Zölle sind nicht ausgeschlossen. Biden hat nichts gegen deutsche Autos, wenn sie in den USA von amerikanischen Arbeitern zusammengeschraubt werden. Dass wir also wie früher jede in Deutschland gefertigte Kuckucksuhr hemmungslos auf die andere Seite des Atlantiks exportieren, ist ausgeschlossen.

    Make Europa finally great

    Will Europa wirklich alle vier Jahre wieder ängstlich auf die US-Präsidentenwahl schauen wie das Kaninchen auf die Schlange und hoffen, dass bloß ein Europa-freundlicher Kandidat oder Kandidatin im Oval Office sitzt?

    Europa muss endlich aufhören, geopolitisch nur Amboss zu sein. Wir müssen zum Hammer werden. Es ist sicher nicht einfach, die Kakophonie von 27 EU-Länder zu beenden und mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen. Da hat es der Hegemon Amerika viel einfacher. Aber haben wir eine Alternative? Halten wir uns trotz der innereuropäischen Differenzen doch an eine alte Militärweisheit: „Das stärkste Band der Freundschaft ist ein gemeinsamer Feind.“

    Und hören wir bitte auf, uns nur als moralische Supermacht, ein Europa der Herzen zu definieren. In einer autoritärer werdenden Welt, in der sich jeder selbst der Nächste ist, gewinnt man nur mit dem Werfen von Wattebällchen keinen geopolitischen Einfluss. Man darf manchmal auch zeigen, was eine Harke ist. Oft hat man den Eindruck, dass die europäische Hypermoral als Alibi genutzt wird, bloß keine schmerzhaften Entscheidungen zu treffen, selbst wenn sie zur Aufwertung Europa dringend erforderlich sind. Europa will nach innen und außen bloß keinem wehtun. Aber man kann es nicht allen Recht machen. 

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    Da Amerika uns wirtschafts- und handelspolitisch nicht mehr ans Händchen nimmt, müssen wir uns selbst führen. Statt aufgewärmter sozialistischer Ideologie müssen wieder die marktwirtschaftlichen Ärmel aufgekrempelt werden. Wie oft muss man eigentlich noch wiederholen, dass Staatswirtschaft schon immer der Highway to Hell war, auf der der Wohlstand an die Wand fährt.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Über einen US-Präsidenten Joe Biden sollte sich Europa nicht zu früh freuen - Seite 2 Über einen US-Präsidenten Joe Biden sollte sich Europa nicht zu früh freuen Mit einem US-Präsidenten Biden käme grundsätzlich wieder Ruhe in den geopolitisch durchgeschüttelten Karton. Während das von Trump tiefgefrorene transatlantische Verhältnis …