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     369  0 Kommentare Trump vs. Biden – so reagiert der DAX

    Börse_Dax9000_2_SymbolErneut wurden alle Pessimisten auf dem falschen Fuß erwischt. Nachdem die Corona-Pandemie den DAX unter 11.500 Punkte schickte, folgte eine massive Comeback-Rally. Am Freitag betrug das Erholungssaldo über 1200 Punkte. Wir hatten weitere kurzfristige Turbulenzen in unserem Börsendienst nicht ausgeschlossen, aber wichtig: Absicherungen kassiert! Die hatten wir beim DAX bei 13.000 Punkten in die Depots gekauft. Denn der alte Spruch ” man versichert das Haus nicht mehr, wenn es brennt…” klingt abgedroschen aber stimmt absolut. Robert Halver erklärt für die Südseiten der Börse München, warum man wegen Joe Biden nicht uneingeschränkt optimistisch sein sollte. 

     

     

    Mit einem US-Präsidenten Biden käme grundsätzlich wieder Ruhe in den geopolitisch durchgeschüttelten Karton. Während das von Trump tiefgefrorene transatlantische Verhältnis auftaut, wird der heiße Topf des Handelskriegs zumindest vom Herd genommen. Nirgendwo wäre die Erleichterung größer als in Europa, dessen Exportmaschine es an Sprit des Freihandels mangelt.

    Kommt es also zum Happy End wie im Märchen? Leider enden Märchen genau dann, wenn alles gut ist, z.B. der reiche Prinz die arme Bauernmagd heiratet. Und warum? Weil schon die Gebrüder Grimm wussten, dass nach der Hochzeit die Probleme erst anfangen. Über diese schnöde Realität wollten sie nicht schreiben. Die Illusion sollte nicht zerstört werden.

    Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein

    Auch Europa sollte den politisch märchenhaften Augenblick nicht als Standard fortschreiben. Ja, es gibt wieder mehr internationale Kooperation, mehr Verlässlichkeit und weniger Schießen aus der Hüfte. Doch wird es unter Biden keine amerikanische 180°-Wende zurück in die transatlantische Happy Hour geben.

    Biden mag Europa durchaus, aber Liebe ist es nicht. Geliebt wurde Europa im Kalten Krieg, als es Frontregion zum Warschauer Pakt war. Heute ist die Pazifikregion strategisch viel wichtiger und damit begehrter. Insofern wird Biden auf transatlantischer Ebene rationale Beziehungsoptimierung mit viel Mitgift für sich betreiben.

    Wenn also Amerika die Europäer geopolitisch aufwertet, wird die EU Gegenleistungen erbringen müssen. So wird ein gemeinsames Vorgehen gegen China nicht nur gewünscht, sondern erwartet.  Das diplomatische Taktieren Europas zwischen den USA und China schätzt man in Washington nicht. Und wenn Huawei die europäischen 5G-Netzte errichtet und die Ostsee-Pipeline weitergebaut wird, gibt es zwar keine öffentlichen Verbalentgleisungen über Twitter. Doch wird uns die neue US-Regierung mit freundlichem Lächeln spüren lassen, wer am längeren Hebel sitzt. Und Rabatte auf Nato-Beiträge gibt es auch unter einer neuen Präsidentschaft nicht.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Trump vs. Biden – so reagiert der DAX Erneut wurden alle Pessimisten auf dem falschen Fuß erwischt. Nachdem die Corona-Pandemie den DAX unter 11.500 Punkte schickte, folgte eine massive Comeback-Rally. Am Freitag betrug das Erholungssaldo über 1200 Punkte. Wir hatten weitere …