Trump vs. Biden – so reagiert der DAX
Erneut wurden alle Pessimisten auf dem falschen Fuß erwischt. Nachdem die Corona-Pandemie den DAX unter 11.500 Punkte schickte, folgte eine massive Comeback-Rally. Am Freitag betrug das Erholungssaldo über 1200 Punkte. Wir hatten weitere kurzfristige Turbulenzen in unserem Börsendienst nicht ausgeschlossen, aber wichtig: Absicherungen kassiert! Die hatten wir beim DAX bei 13.000 Punkten in die Depots gekauft. Denn der alte Spruch ” man versichert das Haus nicht mehr, wenn es brennt…” klingt abgedroschen aber stimmt absolut. Robert Halver erklärt für die Südseiten der Börse München, warum man wegen Joe Biden nicht uneingeschränkt optimistisch sein sollte.
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Kommt es also zum Happy End wie im Märchen? Leider enden Märchen genau dann, wenn alles gut ist, z.B. der reiche Prinz die arme Bauernmagd heiratet. Und warum? Weil schon die Gebrüder Grimm wussten, dass nach der Hochzeit die Probleme erst anfangen. Über diese schnöde Realität wollten sie nicht schreiben. Die Illusion sollte nicht zerstört werden.
Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein
Biden mag Europa durchaus, aber Liebe ist es nicht. Geliebt wurde Europa im Kalten Krieg, als es Frontregion zum Warschauer Pakt war. Heute ist die Pazifikregion strategisch viel wichtiger und damit begehrter. Insofern wird Biden auf transatlantischer Ebene rationale Beziehungsoptimierung mit viel Mitgift für sich betreiben.
Wenn also Amerika die Europäer geopolitisch aufwertet, wird die EU Gegenleistungen erbringen müssen. So wird ein gemeinsames Vorgehen gegen China nicht nur gewünscht, sondern erwartet. Das diplomatische Taktieren Europas zwischen den USA und China schätzt man in Washington nicht. Und wenn Huawei die europäischen 5G-Netzte errichtet und die Ostsee-Pipeline weitergebaut wird, gibt es zwar keine öffentlichen Verbalentgleisungen über Twitter. Doch wird uns die neue US-Regierung mit freundlichem Lächeln spüren lassen, wer am längeren Hebel sitzt. Und Rabatte auf Nato-Beiträge gibt es auch unter einer neuen Präsidentschaft nicht.