checkAd

    Abgasskandal  1376  0 Kommentare VW-Dieselskandal: Überblick über alle Rückrufe des KBA

    Seit Bekanntwerden des VW-Dieselskandals gab es mehrere verpflichtende Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamts zum Softwareupdate. Welche Modelle von VW, Audi, Seat und Skoda sind betroffen?

    Im Herbst 2015 hat die Volkswagen AG die Manipulationen im Dieselskandal bekannt gegeben. Seitdem gab es zahlreiche verpflichtende Rückrufaktionen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zum Softwareupdate. Mit diesen Updates sollen die illegalen Abschalteinrichtungen aus der Motorsteuerungssoftware der betroffenen Fahrzeuge entfernt werden. Zunächst ging es nur um den „Skandalmotor“ EA189, doch auch andere VW-Motoren sind vom Abgasskandal betroffen.

    Die manipulierten VW-Fahrzeuge müssen in die Werkstatt, um die neue Software aufspielen zu lassen, mit der die erhöhten Schadstoffwerte in den Abgasen reduziert werden sollen. Diese Nachbesserung kann allerdings neue Probleme mit sich bringen: Viele VW-Kunden klagen nach dem Softwareupdate über einen höheren AdBlue-Verbrauch und einen stärkeren Verschleiß von Motorbauteilen.

    Alle Rückrufaktionen werden in der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts veröffentlicht. Fahrzeuge, in denen den gleiche oder ein ähnlicher Motortyp verbaut wurde, werden gesammelt zurückgerufen.

    Rückruf des VW-Motors EA189: auch Audi, Skoda und Seat betroffen

    Der berüchtigte Skandalmotor EA189 wurde nicht nur in zahlreichen VW-Fahrzeugen verbaut – er ist auch in Autos der Tochterfirmen Audi, Skoda und Seat zu finden. Weil der Motor EA189 nur bis 2015 eingebaut wurde, handelt es sich überwiegend um Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 5. Im Rahmen der Rückrufaktion mit dem Code 23R7 wurden rund 2,5 Millionen VW-Kunden aufgefordert, eine Werkstatt aufsuchen, um ein Softwareupdate aufspielen zu lassen. Der Rückruf betrifft folgende Modelle und Baujahre von VW:

    • Amarok (2009 bis 2012)

    • Beetle II (2008 bis 2016)

    • Caddy (2008 bis 2016)

    • EOS (2008 bis 2016)

    • Golf VI (2009 bis 2016)

    • Golf Plus (2009 bis 2016)

    • Jetta V (2008 bis 2016)

    • Jetta VI (2008 bis 2016)

    • Passat (2007 bis 2017)

    • Passat CC (2009 bis 2012)

    • Polo 1.2 TDI (2008 bis 2016)

    • Polo 1.6 TDI (2008 bis 2016)

    • Scirocco III (2007 bis 2017)

    • Sharan (2007 bis 2017)

    • Tiguan (2010 bis 2016)

    • Touran (2007 bis 2017)

    KBA-Rückruf des Motortyps EA288: VW-Bus T6

    Auch der Nachfolger des Motortyps EA189 wurde bereits vom KBA zurückgerufen: Die Rückrufaktion 23Z7 betrifft den VW-Motor EA288, der seit 2015 in Fahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 6 verbaut wird. Dieser relativ neue Motor sollte angeblich „sauber“ sein, doch auch hier wurde mittlerweile eine illegale Abschalteinrichtung entdeckt.

    Bislang hat das KBA allerdings nur den VW-Bus T6 mit 2,0 Liter-Motor offiziell zurückgerufen. Dieser Rückruf wurde Ende Januar 2020 bekanntgegeben. Die Auslieferung weiterer Busse des Modells T6, die zwischen 2014 und 2017 gebaut wurden, musste im Dezember 2017 gestoppt werden.

    KBA-Rückruf des 3.0-Liter-TDI-Motors EA897

    Auch die stärker motorisierten Fahrzeuge mit VW-Motoren wurden offenbar manipuliert. Unter dem Code 23Y3 hat das Kraftfahrt-Bundesamt den VW-Touareg mit 3.0-Liter-TDI-Motor aus den Baujahren 2014 bis 2017 und den Amarok 3.0 TDI zurück in die Werkstatt geordert. Von diesem Rückruf ist auch der Porsche Cayenne betroffen, in dem ebenfalls der 3,0 Liter-Motor EA897 verbaut wurde. Auch diese Dieselfahrzeuge emittieren im Realbetrieb mehr Schadstoffe als erlaubt.

    Wie können Betroffene sich gegen die Rückrufe wehren?

    Rückrufaktionen, die das KBA angeordnet hat, sind verpflichtend. Wer keine Stilllegung seines Fahrzeugs riskieren will, muss dem Aufruf nachkommen und das Softwareupdate aufspielen lassen – es sei denn, man entscheidet sich dafür, sein mangelhaftes Fahrzeug zurückzugeben und den Kaufpreis zurückzufordern.

    Eine weitere Option für betrogene Dieselkäufer wäre, das Auto zu behalten und den Hersteller auf Schadensersatz zu verklagen. In manchen Fällen ist es auch möglich, den Kredit- oder Leasingvertrag für das manipulierte Dieselfahrzeug zu widerrufen. Viele Autokreditverträge enthalten nämlich fehlerhafte oder unzureichende Widerrufsinformationen, sodass man den „Widerrufsjoker“ ziehen und die bislang gezahlten Raten zurückfordern kann.

    Fahren Sie einen vom Abgasskandal betroffenen VW-Diesel? Dann können Sie jetzt prüfen lassen, ob Sie Anspruch auf Schadensersatz oder eine Rückabwicklung des Kaufvertrags haben. Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN bietet allen VW-Kunden im Abgasskandal eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung an. Wir klären, ob Ihr Fahrzeug vom Dieselskandal betroffen ist und welche rechtlichen Schritte erfolgversprechend sind. Sie erreichen uns auch unter der 030 – 200 590 770 oder per E-Mail an info@rueden.de.

    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Johannes von Rüden
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Johannes von Rüden ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei VON RUEDEN. Die Verbraucherschutzkanzlei ist auf Verfahren im Abgasskandal spezialisiert. Daneben bearbeitet die Kanzlei vor allem Verfahren aus dem Bank- und Kapitalmarktrecht, dem Verkehrs- und Arbeitsrecht. Sie wird häufig von Medien zitiert. Die mehr als 16 Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN stehen oft als kompetente Ansprechpartner für Medien zur Verfügung. Sie betreibt unter rueden.de/blog einen Newsblog. Johannes von Rüden verfügt über mehr als 10 Jahre Berufserfahrung. Weitere Informationen unter rueden.de
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Johannes von Rüden
    Abgasskandal VW-Dieselskandal: Überblick über alle Rückrufe des KBA Seit Bekanntwerden des VW-Dieselskandals gab es mehrere verpflichtende Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamts zum Softwareupdate. Welche Diesel-Modelle von VW, Audi, Seat und Skoda sind betroffen?

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer