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     186  0 Kommentare SER – Warnung vor schlechterem Jahresverlauf

    SER Systeme AG hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 60 Prozent mehr auf 135,4 Mio. Euro umgesetzt. Das EBIT stieg um knapp 5 Prozent auf 13,3 Mio. Euro. Die EBIT-Marge fiel von knapp 15 im Vorjahr auf 9,8 Prozent. Zum Halbjahr hatte sie allerdings noch tiefer bei 7,5 Prozent gelegen. Das Ergebnis je Aktie konnte sich von 0,46 auf 0,53 Euro leicht verbessern. Der Personalaufwand stieg überproportional um fast 71 Prozent auf 67,1 Mio. Euro und erreicht nun fast 50 Prozent Anteil am Umsatz.


    Das interne Wachstum sei mit 25 Prozent sehr stark ausgefallen, meint das Unternehmen. Die amerikanischen Töchter wüchsen kräftig, sodass ihr Anteil am Gesamtumsatz mittlerweile 50 Prozent beträgt. Die integrierte Produktfamilie für Knowledge Management Software, SERware, deren Vertriebsfreigabe Anfang September erfolgte, sei sehr positiv vom Markt aufgenommen worden.


    In Frankreich, wie auch in Teilen des Geschäftsfeldes Business Solutions wurden die Zielvorgaben aber nicht erreicht. Dies, sowie die nicht ganz so zügig wie erwartete Realisation einiger Projekte, wird zu einem schwächeren 4. Quartal als geplant führen.


    Das Unternehmen will daher jetzt nur noch 185 Mio. Euro Gesamtumsatz in 2000 erzielen. Das EBIT soll von 13,3 nach den ersten neun Monaten um knapp 50 Prozent auf 20 Mio. Euro steigen und der Gewinn je Aktie auf 0,81 Euro kommen. Für das Jahr 2001 sieht man ein Umsatzvolumen von ca. 240 Mio. Euro. Der Anteil der Lizenzerlöse wird dann deutlich zunehmen und die EBIT-Marge bei 14 Prozent erwartet.


    Mitte August hatte das Unternehmen für das Gesamtjahr 2000 noch einen Umsatz von rund 220 Mio. Euro erwirtschaften und dabei einen Gewinn je Aktie in Höhe von 1,32 Euro erzielen wollen. Im nächsten Jahr wollte man damals knapp 310 Mio. Euro umsetzen und 2,15 Euro Gewinn pro Anteilsschein erwirtschaften.


    Noch im Juni hatten Vorstand und Aufsichtsrat der SER Systeme AG ihre Auffassung der Öffentlichkeit präsentiert, die eigenen Aktien seien auf dem damaligen Niveau nicht angemessen bewertet. SER-Vorstandsvorsitzender Gert J. Reinhardt hielt auf Sicht von zwei Jahren gar eine Vervielfachung des Kurses für möglich. Das war bei einem Kursniveau von 40 Euro. Der Ballon stieg daraufhin bis über 50. Dann folgte der Absturz bis auf 20,50 Euro heute. Das Allzeit-Hoch lag übrigens im Februar 1999 bei 77 Euro.


    Ein 2000-er KGV von 25 und eines von etwa 16 für das kommende Jahr auf Basis der Unternehmensprognosen scheinen Anleger nach mehrfacher Enttäuschung nicht einzuladen: Das Papier gibt nach Veröffentlichung des Ausblicks heute morgen weitere fast 7 Prozent ab. Kann sich der Kurs an einer letzten statischen Unterstützung bei 20 aus dem Januar 1998 (!) halten? Wenn nicht - bei 11 Euro finden sich weiterer Support.


    SER steht als eines der Unternehmen, die bereits in der Frühphase des neuen Marktes dabei waren, für Aufstieg und Fall dieses Marktsegmentes. Die Phantasie weicht der Realität – auch bei SER.




    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    SER – Warnung vor schlechterem Jahresverlauf SER Systeme AG hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 60 Prozent mehr auf 135,4 Mio. Euro umgesetzt. Das EBIT stieg um knapp 5 Prozent auf 13,3 Mio. Euro. Die EBIT-Marge fiel von knapp 15 im Vorjahr auf 9,8 Prozent. Zum Halbjahr hatte sie …