DAX – setzt sich die V-Erholung fort?
Zunehmende Impfquoten und das durch China und andere asiatische Länder initiierte globale Wirtschaftswachstum sollten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 für einen dynamischem Konjunkturverlauf sorgen und zunehmend Aufholeffekte als Wachstumstreiber ersetzen.
Die IKB erwartet im nächsten Jahr ein BIP-Wachstum in Deutschland von rund 5 Prozent. Haupttreiber dürften weniger Investitionen sein als vielmehr Export und privater Konsum.
V-Erholung im dritten Quartal bestätigt intakte Wertschöpfungsketten
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Das Produktionsniveau des Verarbeitenden Gewerbes lag im dritten Quartal immer noch 10,8 Prozent unter dem des Vorjahresquartals. Die Erholungsdynamik im Herbst ist angesichts eines Wachstums von 14 Prozent zum Vorquartal dennoch beeindruckend. Diese schnelle Erholung hat mehrere Ursachen. Dazu gehören zum einen fiskalische Maßnahmen, welche die Nachfrage stützen. Und zum anderen konnte durch die Kurzarbeiterregelung die Produktion stabilisiert werden. Allerdings macht sich der Einfluss der Fiskalpolitik eher im gesamten aktuellen und auch im nächsten Jahr bemerkbar – und war nicht entscheidender Treiber im dritten Quartal. Dies gilt auch für die Mehrwertsteuersenkung. Sicherlich hat die Liquiditätssicherung des Bundes in Form von Garantien und Kreditzusagen entscheidend dazu beigetragen, dass das Produktionspotenzial der Wirtschaft kurzfristig gehalten werden konnte. Entscheidend war vor allem auch die einsetzende asiatische Wachstumsdynamik, die den Welthandel und die Industrieproduktion angekurbelt hat. Das hat der synchronen globalen Erholung im dritten Quartal einen deutlichen Schub verliehen und somit auch dem deutschen Export Impulse geliefert. Die deutschen Exporte stiegen entsprechend im dritten Quartal saison- und kalenderbereinigt um 18,1 Prozent zum Vorquartal. Das Niveau lag allerdings immer noch 9,4 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresquartals. Zudem profitierte die schnelle Erholung des Exports vor allem davon, dass der aufgebaute Konsumstau aus dem zweiten Quartal abgebaut wurde. So stieg der private Konsum im dritten Quartal um 10,8 Prozent. Das Niveau lag somit nur noch 3,7 Prozent unter Vorjahresniveau.