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    Börsenexperte im Gespräch  33951  0 Kommentare Pfizer kurz vor dem Ziel? - Fokus auf Impfstoffe “könnte etwas kurz gedacht sein“

    Nach erfolgreichen Ergebnissen in den Phase-3-Studien ist die Pfizer-Aktie wieder ins Blickfeld der Anleger gerückt. Börsen-Ass Mick Knauff verrät, wo die Musik derzeit spielt in der Biotech-Branche.

    Der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer könnte in den kommenden Tagen eine Zulassung für seinen Impfstoff in Großbritannien erhalten. So sei der Nationale Gesundheitsdienst NHS angewiesen worden, sich für eine Impfstoff-Verabreichung ab dem 1. Dezember 2020 bereitzuhalten, berichtete der Telegraph. Mick Knauff, Börsenkorrespondent und Chefredakteur bei aktienlust.tv, gibt im Interview mit wallstreet:online (w:o) seine Markteinschätzung zu Pfizer und Co. ab.

    w:o: Ist die Pfizer-Aktie das am wenigsten riskante Investment unter all den Impfstoffkandidaten an der Börse?

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    Mick Knauff: Nun, wenn man sich den Verlauf der Aktie im 52-Wochen-Vergleich vom Tief (26,10 Euro) zum Hoch (37,10 Euro) und den aktuellen Stand anschaut, dann ist sie sicher nicht so volatil wie die des Partners Biontech (19,10 bzw. 102 Euro) oder des Mitstreiters Astrazeneca (64,57 bzw. 116,98 Euro), Regeneron (297,05 bzw. 588 Euro), Curevac (37,32 bzw. 82 Euro) oder Moderna (16 bzw. 93,89 Euro). Somit kann man schon sagen, dass die Aktie etwas „risikostabiler“ ist als die anderen Impfstoffforscher.

    w:o: Welches Unternehmen hat die Nase vorn im Rennen um den Corona-Impfstoff?

    Mick Knauff: Geht man nur von den Börsenkursen und den Nachrichten aus, könnte auch Moderna das Rennen machen, die gestern schon ein neues Rekordhoch aufgestellt haben. Man darf die Rahmenbedingungen nicht vergessen: So ist bekannt, dass bei dem Impfstoff von Pfizer und Biontech die Schwierigkeit besteht, dass dieser bei minus 75 Grad gelagert werden muss und mindestens zwei Stunden Auftauzeit benötigt. Das macht es für Ärzte nicht einfacher und der sichere Transport muss natürlich gewährleistet werden, was im Übrigen vergangene Woche den börsennotierten Spezialisten für Thermocontainer Va-Q-Tec ordentlich nach oben getrieben hat.

    Auch Curevac aus Tübingen und die Franzosen mit Sanofi scheinen relativ gut voran zu kommen. Und der Antikörper-Cocktail von Regeneron hat schon eine US-Notfallzulassung. Vor allem hat er den Segen von Noch-Präsident Donald Trump, der das Mittel ja seinerzeit schon als „Wunder“ gelobt hat.

    w:o: Eignen sich Impfstoff-Unternehmen generell als gutes Investment in dieser hochspannenden Phase?

    Mick Knauff: Die Börse handelt bekanntlich die Zukunft. Es ist jetzt schon sehr viel Fantasie in den Kursen der Impfstoffunternehmen eingepreist. Aktuell wären mir da einige Kandidaten schon fast zu teuer. Weiterhin muss bedacht werden, dass die reinen Impfstoffunternehmen gar nicht so viel am Impfstoff verdienen, dafür aber horrende Summen für Forschung, Entwicklung und Zulassung ausgeben müssen. Wenn, dann würde ich mir lieber ein großes Pharmaunternehmen ins Portfolio legen, das sich vielleicht auch mit Impfstoffen beschäftigt.

    Der Bereich Pharma wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine immer größere Rolle spielen und das nicht nur wegen Covid-19. Krankheiten wie Krebs, Alzheimer und Parkinson werden nach der Pandemie wieder vermehrt in den Vordergrund rücken. Die Welt benötigt nach wie vor dringend Medikamente und Gegenmittel. Rein auf Impfstoffkandidaten zu setzen, könnte etwas kurz gedacht sein. Über Gilead und die Fujifilm Holding spricht heute kein Mensch mehr, nachdem deren Kurse Ende Februar noch hochgelobt wurden.

    w:o: Wie bewerten Sie das aktuelle Einstiegsniveau von circa 31 Euro je Pfizer-Aktie?

    Mick Knauff: Bei Betrachtung der Marktkapitalisierung von circa 203 Milliarden US-Dollar und einem KGV von 13 ist die Aktie nicht unbedingt teuer. Sie hatte ihr absolutes Allzeithoch bei ungefähr 50 Euro. Wenn Pfizer tatsächlich das Impfstoffrennen mit Biontech zusammen gewinnt, könnte das durchaus nochmal ein wenig Schub für die Aktie geben. Betrachtet man aktuell allerdings die Analystenmeinungen dazu, sind deren Kursziele nicht besonders ambitioniert oder „bullish“. Da sind Ziele von gerade einmal 36 Euro aufgerufen. Da scheint die Musik eher beim Partner Biontech zu spielen.

    w:o: Vielen Dank für das Interview, Herr Knauff.

    Die Fragen stellte Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

    Um das Wertpapier von Pfizer einschätzen und Risiken besser aus dem Weg gehen zu können, lohnt sich ebenfalls ein Blick in das neue Analyse-Video unserer Partnerredaktion FinMent. Sie haben das Unternehmen, dass die Allgemeinheit mehr mit Produkten wie Viagra und Xanax verbindet, kritisch begutachtet und verraten, unter welchen Voraussetzungen man sich die Pfizer-Aktie in das Depot holen könnte:




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