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    Weitere 800 Mio. Euro fehlen  5262  3 Kommentare Wirecard: Betrugsfall deutlich größer als gedacht

    Bisher ist im Skandalfall Wirecard davon die Rede, dass knapp zwei Milliarden Euro verschwunden sind. Doch offenbar ist der Schaden noch deutlich größer. Das kann für geschädigte Anleger auch eine Chance sein.

    Es ist eine seltsame Medien-Allianz, die sich aufmacht, neue Informationen im Fall Wirecard zu enthüllen: Das Handelsblatt arbeitet zusammen mit Comedy Mann Jan Böhmermann und dessen ZDF Magazin Royale. Doch die Zahlen, die dabei ans Tageslicht kommen, sind durchaus brisant. Denn offenbar ist der Schaden im Fall Wirecard noch einmal erheblich höher als gedacht.

    Wir helfen geschädigten Wirecard-Anlegern auf dem Weg zu Schadensersatz für ihre Verluste.

    Bisher war die Rede von 1,9 Mrd. Euro, die verschwunden sind. Das hatte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Meldung vom 18. Juni 2020 bekanntgegeben, die aus heutiger Sicht den Anfang vom Ende von Wirecard darstellt. Eine Woche später folgte dann der Insolvenzantrag.

    Nun allerdings spricht das Handelsblatt davon, dass bei weiteren 800 Mio. Euro die Existenz fraglich sein soll. Dazu passen auch die Aussagen von Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé, der gesagt hatte, er habe das Unternehmen bei Aufnahme seiner Tätigkeit regelrecht „geplündert“ vorgefunden.

    Im Zentrum des Betrugs steht der flüchtige Wirecard Ex-Vorstand Jan Marsalek. Er habe zusammen mit seinem Umfeld – die Rede ist von 13 Personen - Kredite von Wirecard an externe Unternehmen vergeben, so der Bericht. Dieses Geld dürfte dann über Umwege wieder bei Marsalek gelandet sein.

    Offenbar hat der Österreicher sein Verschwinden langfristig geplant. Er verfüge über falsche Pässe und Kontakte zu ausländischen Geheimdiensten. Zudem hat er dem Bericht zufolge an diversen Stellen der Welt größere Summen an Bargeld gebunkert. Das Untertauchen von Marsalek war scheinbar seit längerer Zeit nicht mehr eine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“.

    Ein großer Teil des nun entdeckten zusätzlichen Schadens soll dadurch entstanden sein, dass Wirecard Darlehen an Partner vergeben hat. Diese Unternehmen, sogenannte „Third Party Acquirer“ haben die Aufgabe gehabt, mit den finanziellen Mittel neue Kunden anzuwerben, die ihr Online-Geschäft über die Wirecard-Plattform abwickeln sollten.

    Diese Gelder wurden von Wirecard zwar bilanziert, ihre Existenz wurde aber nicht ausreichend geprüft. Aus dieser Quelle stammen bereits die offiziell gemeldeten 1,9 Mrd. Euro Schaden. Doch tatsächlich scheinen noch weitere 800 Mio. Euro verschwunden zu sein. Wieviel davon bei Marsalek und seinem Umfeld gelandet sind, lässt sich nicht sagen. Doch es dürfte ein erheblicher Betrag sein.

    Sollte Marsalek eines Tages gefasst werden und sollte dieses Geld (oder ein Teil davon) gefunden werden, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass es in der Insolvenzmasse von Wirecard landet und damit auch den geschädigten Anlegern zugutekommt. Insofern sollten Investoren, die mit Aktien oder Derivaten Geld bei Wirecard verloren haben, ihre Ansprüche im Insolvenzverfahren der Wirecard AG anmelden. Die Interessengemeinschaft Widerruf unterstützt Sie dabei in Zusammenarbeit mit der führenden deutschen Kanzlei für Anlegerrecht bei der professionellen Anmeldung.



    Roland Klaus
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    Roland Klaus arbeitet als freier Journalist und ist Gründer der Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info). Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich zum Thema Widerrufsjoker informieren und austauschen wollen und bietet eine kostenlose Prüfung von Widerrufsklauseln in Immobiliendarlehen, Kfz-Krediten und Lebensversicherungen an. Bekannt wurde Klaus als Frankfurter Börsenreporter für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC sowie als Autor des Buches Wirtschaftliche Selbstverteidigung.

    Sie erreichen Ihn unter www.widerruf.info
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    Verfasst von Roland Klaus
    Weitere 800 Mio. Euro fehlen Wirecard: Betrugsfall deutlich größer als gedacht Bisher ist im Skandalfall Wirecard davon die Rede, dass knapp zwei Milliarden Euro verschwunden sind. Doch offenbar ist der Schaden noch deutlich größer. Das kann für geschädigte Anleger auch eine Chance sein.