checkAd

    Doch kein 1.000 km Super-Akku?  28968  0 Kommentare Start-Up von Super-Akku rudert zurück – Batterie-Experte Fichtner: „Das ist mir alles etwas zu geheimnisvoll”

    Ein Start-Up will einen Super-Akku, der E-Autos mehr als 1.000 Kilometer Reichweite bieten soll, entwickelt haben. Doch das Start-Up rudert immer mehr zurück. Ein Batterie-Experte ist ebenfalls skeptisch.

    Das deutsch-niederländische Batterietechnologie-Start-Up SALD BV kooperiert nicht mit Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Zuvor hatte das Jungunternehmen erklärt, dass seine neuentwickelte SALD-Akkutechnologie „auf Entwicklungen der deutschen Fraunhofer-Institute (. . .) und The Netherlands Organisation for Applied Sciences (TNO)“ basiere.

    Nun heißt es in einer Pressemitteilung des Start-Ups: „Unser Technologieansatz ist (eine) Eigenentwicklung“. Zwar lägen die Wurzeln der SALD-Akkutechnologie in den Forschungen der Fraunhofer-Gesellschaft, es gäbe „jedoch keine Kooperationen mit Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft.“

    SALD BV hatte Mitte November erklärt eine neuartige Akku-Technologie namens "Spatial Atom Layer Deposition (SALD)" entwickelt zu haben. Atomdünne Beschichtungen würden für erhebliche Verbesserungen bei der Kapazität und Schnellladefähigkeit von Lithium-Akkus sorgen. Der Titel der damaligen Pressemitteilung lautete: „Weit über 1.000 km Reichweite für E-Autos mit SALD-Akkus“

    Maximilian Fichtner, Direktor am Helmholtz-Institut für elektrochemische Energiespeicherung in Ulm, bleibt skeptisch. Gegenüber wallstreet:online erklärte er: „Der Leiter der Batterieentwicklung der Fraunhofer-Gesellschaft weiß nichts von dieser Aktivität (aber sie soll in zwei Jahren marktreif sein)“ des Start-Ups SALD BV.

    „Ansonsten: es ist genauso möglich, eine Batterie durch Auftragen einer dünnen Schicht einiger Atomlagen zu einer dreifachen Speicherkapazität zu verhelfen – wie es möglich ist, einen FIAT Panda durch Tanken mit Rennbenzin in einen Boliden zu verwandeln. Das ist mir alles etwas zu geheimnisvoll, ehrlich gesagt. Warten wir einfach ab, ob sich da nochmal etwas tut.“, so die Einschätzung des renommierten Batterie-Experten.

    Mehrere Medien, darunter auch wallstreet:online, hatten Mitte November über die neuartige und patentierte SALD-Akku-Technologie des Start-Ups SALD BV berichtet. SALD-Akkumulatoren sollen durch ihre atomdünnen Beschichtungen nicht nur dreimal so viel Kapazität wie heutige Batteriezellen bieten, auch die Schnellladefähigkeit soll fünfmal so hoch sein. Außerdem würden SALD-Akkus durch das neuartige Verfahren leichter, sicherer und langlebiger, behauptet SALD BV.

    Nun stellte das Start-Up klar, dass die neuartige SALD-Akkutechnologie frühestens 2022/23 zur Anwendung kommen könne: „Wir bedauern, dass der Eindruck entstand, die SALD-Akkutechnologie sei heute schon verfügbar“, erklärt Frank Verhage, CEO der SALD B.V. Zuvor hatte das Start-Up erklärt, dass eine Kleinserienfertigung bereits in Betrieb sei.

    Autor: Ferdinand Hammer




    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen
    Doch kein 1.000 km Super-Akku? Start-Up von Super-Akku rudert zurück – Batterie-Experte Fichtner: „Das ist mir alles etwas zu geheimnisvoll” Ein Start-Up will einen Super-Akku, der E-Autos mehr als 1.000 Kilometer Reichweite bieten soll, entwickelt haben. Doch das Start-Up rudert immer mehr zurück. Ein Batterie-Experte ist ebenfalls skeptisch.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer