Nicht auf Flughöhe
Lufthansa-Aktie: Wo bleibt der Auftrieb und hilft der Staat weiterhin?
Lufthansa-Aktionäre hoffen, dass sich durch die Wirkung der Impfstoffe die Wirtschaft und damit die Airline erholt. Doch die 4,16 Milliarden Euro Verlust und Analyse-Ergebnisse machen es schwer, optimistisch zu bleiben.
Trotz guter Nachrichten zu Corona-Impfstoffen seien die Buchungszahlen der Fluggesellschaften nicht gestiegen, sondern gesunken. Grund hierfür dürfte die zweite starke Welle von Neuinfektionen sein, schrieb US-Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research in einer am Donnerstag vorgelegten Studie, die die aktuelle Marktlage der Airlines beschreibt.
Trotz der jüngsten Kursavancen diagnostiziert Christoph Geyer, CFTe Technischer Analyst und stellvertretender Regionalmanager der VTAD Frankfurt, eine angespannte Lage bei der Lufthansa: „Der übergeordnete Abwärtstrend bei Lufthansa ist weiterhin intakt, auch wenn der Kurs zuletzt deutlich zulegen konnte. Die Umsätze waren in dieser Phase leicht rückläufig, was für eine fehlende Marktbreite spricht.“
Geyer lässt kein gutes Haar am Kursverlauf der Kranich-Airline. Die nächste Widerstandslinie befinde sich im Bereich von knapp über zwölf Euro. Selbst bei einem Trendbruch dürfte diese Marke nur sehr schwer zu überwinden sein. „Der Stochastik-Indikator hat ein Verkaufssignal generiert, welches vom MACD-Indikator demnächst bestätigt werden dürfte“, so Geyer. Anlegern, die noch auf eine Jahresendrallye hoffen, zieht er den Zahn, denn die Deutsche Lufthansa hätte das in der DAX-Vergangenheit nur selten geschafft.
Seit Anfang des Jahres 2018 befindet sich die Deutsche Lufthansa im größten Drawdown ihrer Unternehmensgeschichte. Insgesamt büßte die Aktie rund dreiviertel ihres Wertesein. Allein in diesem Geschäftsjahr musste das MDAX-Unternehmen einen Verlust von 4,16 Milliarden Euro hinnehmen. Wer denkt, schlimmer ginge es nicht, weil der deutsche Staat seine schützende Hand über den kriselnden Konzern halte, könnte einem Trugschluss unterliegen, wie FinMent, unsere Partnerredaktion, in ihrem neuen Video darlegt:
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion