Versteckte Überfischung in Zuchtlachs, Garnelen und Co.
Deutsche Umwelthilfe kritisiert Umgang deutscher Händler mit problematischer Fischzucht
Berlin (ots) -
- Fischzucht trägt zu weltweiter Überfischung bei, weil jeder sechste Wildfisch
für Aquakultur-Futtermittel gefangen wird
- DUH-Test stellt massive Mängel und fehlende Transparenz fest: Aldi, Lidl,
Metro und weitere haben keine konkreten zeitlichen Ziele, um Wildfisch als
Futtermittel aus Aquakultur-Lieferketten auszuschließen
- Aquakultur muss nachhaltiger werden mit pflanzlichen Futtermitteln, die
Fischöl und -mehl ersetzen sowie durch Zucht anderer Fischarten
Verbraucherinnen und Verbraucher können nicht erkennen, ob sie mit ihrem Einkauf
zur Überfischung der Meere beitragen, wenn sie zu beliebten Fischprodukten wie
Lachs oder Garnelen aus Fischzucht - sogenannter Aquakultur - greifen. Dies ist
das Ergebnis eines neuen Berichts der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Demnach
befassen sich die Groß- und Einzelhändler Aldi Nord und Süd, Lidl, Edeka,
Kaufland, Rewe und die Metro AG nur unzureichend mit der Problematik von
Wildfisch als Futtermittel in ihren Aquakultur-Lieferketten. Fischzucht belastet
die Meere zusätzlich anstatt sie zu entlasten, denn jeder sechste weltweit
gefangene Wildfisch landet aktuell als Futter in den Mägen von Zuchtfischen.
- Fischzucht trägt zu weltweiter Überfischung bei, weil jeder sechste Wildfisch
für Aquakultur-Futtermittel gefangen wird
- DUH-Test stellt massive Mängel und fehlende Transparenz fest: Aldi, Lidl,
Metro und weitere haben keine konkreten zeitlichen Ziele, um Wildfisch als
Futtermittel aus Aquakultur-Lieferketten auszuschließen
- Aquakultur muss nachhaltiger werden mit pflanzlichen Futtermitteln, die
Fischöl und -mehl ersetzen sowie durch Zucht anderer Fischarten
Verbraucherinnen und Verbraucher können nicht erkennen, ob sie mit ihrem Einkauf
zur Überfischung der Meere beitragen, wenn sie zu beliebten Fischprodukten wie
Lachs oder Garnelen aus Fischzucht - sogenannter Aquakultur - greifen. Dies ist
das Ergebnis eines neuen Berichts der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Demnach
befassen sich die Groß- und Einzelhändler Aldi Nord und Süd, Lidl, Edeka,
Kaufland, Rewe und die Metro AG nur unzureichend mit der Problematik von
Wildfisch als Futtermittel in ihren Aquakultur-Lieferketten. Fischzucht belastet
die Meere zusätzlich anstatt sie zu entlasten, denn jeder sechste weltweit
gefangene Wildfisch landet aktuell als Futter in den Mägen von Zuchtfischen.
"Aquakultur ist nicht die Heilsbringerin für unseren wachsenden Appetit auf
Fisch, für die sie oft gehalten wird. Die Zucht von Fischen und der Fang von
Wildfisch müssen dringend entkoppelt werden. Denn nachhaltig kann Fischzucht nur
sein, wenn Wildfisch nicht mehr auf dem Speiseplan von Zuchtfischen steht. Die
Händler müssen hier Verantwortung übernehmen und ihre Aquakultur-Lieferketten
transparent und vor allem nachhaltig gestalten. Letzteres ist einfach möglich,
zum Beispiel mit pflanzlichen Futtermitteln als Ersatz für Fischmehl und -öl
oder aber, indem sie andere Arten vermarkten, die nicht auf Wildfisch in ihrem
Futter angewiesen sind" , so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der
DUH.
In der DUH-Untersuchung noch am besten schneidet der Händler Kaufland ab, der
mit seinen Bestrebungen für mehr Transparenz zumindest auf einem guten Weg ist
und der DUH Informationen über die in Aquakulturfutter verwendeten Wildfische
zur Verfügung stellen konnte. Außerdem bietet Kaufland als erster deutscher
Lebensmitteleinzelhändler in einer Eigenmarke Lachs an, der mit Algenöl statt
mit Fischöl gefüttert wird. Schlusslicht der Bewertung ist die Metro AG, deren
Anzahl nachhaltiger Fischprodukte 2018/19 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
sogar gesunken ist.
"Händler machen es Verbraucherinnen und Verbrauchern derzeit fast unmöglich, auf
einem Produkt aus Aquakultur zu erkennen, ob Wildfisch im Futtermittel enthalten
war. Mit wachsendem öffentlichen Interesse an nachhaltigen Fischprodukten können
Fisch, für die sie oft gehalten wird. Die Zucht von Fischen und der Fang von
Wildfisch müssen dringend entkoppelt werden. Denn nachhaltig kann Fischzucht nur
sein, wenn Wildfisch nicht mehr auf dem Speiseplan von Zuchtfischen steht. Die
Händler müssen hier Verantwortung übernehmen und ihre Aquakultur-Lieferketten
transparent und vor allem nachhaltig gestalten. Letzteres ist einfach möglich,
zum Beispiel mit pflanzlichen Futtermitteln als Ersatz für Fischmehl und -öl
oder aber, indem sie andere Arten vermarkten, die nicht auf Wildfisch in ihrem
Futter angewiesen sind" , so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der
DUH.
In der DUH-Untersuchung noch am besten schneidet der Händler Kaufland ab, der
mit seinen Bestrebungen für mehr Transparenz zumindest auf einem guten Weg ist
und der DUH Informationen über die in Aquakulturfutter verwendeten Wildfische
zur Verfügung stellen konnte. Außerdem bietet Kaufland als erster deutscher
Lebensmitteleinzelhändler in einer Eigenmarke Lachs an, der mit Algenöl statt
mit Fischöl gefüttert wird. Schlusslicht der Bewertung ist die Metro AG, deren
Anzahl nachhaltiger Fischprodukte 2018/19 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
sogar gesunken ist.
"Händler machen es Verbraucherinnen und Verbrauchern derzeit fast unmöglich, auf
einem Produkt aus Aquakultur zu erkennen, ob Wildfisch im Futtermittel enthalten
war. Mit wachsendem öffentlichen Interesse an nachhaltigen Fischprodukten können
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