Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Deutsche Richterbund fordert angesichts der Corona-Pandemie massive Investitionen in die Digitalisierung der Justiz. Vor allem ostdeutsche Bundesländer müssten
aufholen bei der technischen Ausstattung ihrer Gerichte und Staatsanwaltschaften, sagte Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
"Es braucht einen Digitalpakt von Bund und Ländern nach dem Vorbild der Schulen, wo der Bund mit einer Co-Finanzierung jetzt ebenfalls umfangreiche Investitionen in den Ländern anschiebt." Im Rahmen
des Digitalpakts Schule hat der Bund fünf Milliarden Euro Fördergeld für digitalen Unterricht bereitgestellt. Nach einer Umfrage des Richterbunds bei den Landesjustizministerien stehen in
Sachsen-Anhalt und Brandenburg jeweils nur drei Videokonferenzanlagen bereit, um Gerichtsverhandlungen online führen zu können. Thüringen stützt sich auf sieben mobile Anlagen und eine
Online-Plattform des Landesrechenzentrums - allerdings funktioniert die Technik noch nicht reibungslos.