DGAP-News Energie-Dilemma: China zwischen Dekarbonisierung und Industrie-Nachfrage
DGAP-News: La Française Group / Schlagwort(e): Sonstiges - China strebt Kohlenstoffneutralität bis 2060 an |
- Aktuelle Energiepolitik führt zu Stromausfällen in mehreren Provinzen
- Frage der Energiesicherheit noch nicht gelöst
Ende 2020 kam es in mehreren Provinzen Chinas zu Stromausfällen. Laut der Experten von JK Capital Management Ltd., einem Unternehmen der La Française-Gruppe, ist dies ein strukturelles Problem. "Um seine Ziele für saubere Energie zu erreichen, muss China den schwierigen Spagat zwischen Energiesicherheit und Dekarbonisierung seiner Energieträger schaffen. Das sind zwei Ziele, die sich gegenseitig auszuschließen scheinen, da das Erreichen des einen Ziels wahrscheinlich zu einer Verzögerung des anderen führt", so Fabrice Jacob, CEO, und Aravindan Jegannathan, Senior Analyst, von JK Capital.
Massiver Ausbau erneuerbarer Energien
China strebt an, im Jahr 2060 kohlenstoffneutral zu sein. Das Land versucht, dieses Ziel zu erreichen, indem es seinen Energiemix durch eine Erhöhung des relativen Anteils von Wind- und Solarenergie sowie Erdgas an der Stromerzeugung verbessert. "Die chinesische Regierung aktualisierte kürzlich ihre nationalen Klimaziele für 2030 und kündigte an, die CO2-Intensität des Bruttoinlandsprodukts um mehr als 65 % gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken. Das vorherige Ziel sah eine Reduzierung um 60 bis 65 % bis 2030 vor", sagen Jacob und Jegannathan. Der Anteil nicht-fossiler Energien - erneuerbare Energien und nuklear erzeugter Strom - soll 25 % des Energiemixes ausmachen, verglichen mit einem früheren Ziel von 20 %. Der Fokus auf Wind- und Solarenergie bleibt mit einem erwarteten Anstieg von ~800 GW in den nächsten zehn Jahren bestehen. Die Nationally Determined Contribution (NDC)-Ziele für die installierte Kapazität der Wind- und Solarenergieerzeugung sehen eine Erhöhung von derzeit 415 GW bis Ende 2019 auf 1.200 GW bis Ende 2030 vor. Von 2015 bis 2020 stieg der Anteil der nicht-fossilen Energie von 12 % auf 16 %. Die Investmentexperten sind sich einig: "Das Land ist auf dem besten Weg, bis 2030 25 % zu erreichen."