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     3642  0 Kommentare Werden Zinsen wieder zum natürlichen Feind der Aktien? - Seite 2

    Zwar kommen Aktien über den Wirtschaftsaufschwung in den Genuss steigender Unternehmensgewinne. Doch die geldpolitische Üppigkeit verlöre als Super-Droge ihre Schlagkraft gegen nachhaltige Aktieneinbrüche.

    Entspannung der verspannten Zinsangst

    Doch wird das Tapern in den USA - wenn überhaupt - nur sehr graduell erfolgen. Die Fed würde für die Beendigung ihres Anleiheaufkaufprogramm Jahre veranschlagen. Allerdings endet die grundsätzliche Zinsdrückung auch deshalb nicht, weil Netto-Liquiditätsabbau nicht betrieben wird. 

    Und zur gepflegten Kenntnisnahme: 2020 haben die USA ihre Staatschulden um drei Billionen auf 27,6 Bio. US-Dollar angehäuft. 2021 wird man die Schwelle von 30 überschreiten. Man möge mir bitte mathematisch darlegen, wie Amerika seinen Schuldendienst bei wirklich höheren Kreditzinsen noch schultern will.   

    Überhaupt, was kümmert amerikanische Geldpolitiker ihr Geschwätz von gestern? Wenn „God’s Own Country“ finanzielle Unterstützung z.B. gegen die geopolitisch und wirtschaftlich immer mehr auftrumpfenden Chinesen braucht, wird die Fed ihre bekannte Vaterlandsliebe zeigen. Sie wird ihr Portemonnaie schneller öffnen als der Super-Sprinter Usain Bolt in seinen besten Zeiten laufen konnte. Wo die Not am größten, ist die Fed am nächsten.

    Übrigens, steigende Inflation ist für Amerikaner nichts Böses, nein, etwas Gutes. Liegt sie oberhalb der Kreditzinsen, verringern sich private und Staatsschulden von ganz allein. Warum sollte sich die US-Notenbank dieser wundersamen Heilung mit Zinsrestriktionen entgegenstellen?  

    Marktwirtschaftlicher Sozialismus in Europa spricht gegen Zinswende

    Es ist völlig in Ordnung, wenn europäische Staaten in der Corona-Krise helfend eingreifen. Allerdings begreifen viele Politiker die Corona-Krise als Steilpass für noch mehr staatliche Fürsorge. Leider gewöhnen sich die Bürger schnell daran, dass ihnen Papa Staat immer mehr Risiken und Eigenverantwortung abnimmt. Die Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft wird damit schon aus wahlpopulistischen Gründen immer schwieriger. Zudem sind die ab 2021 in der EU ohne große Gegenleistungen verteilten Geldgeschenke kein Grund, sich aus der eigenen, lethargischen Komfortzone zu bewegen.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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