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    Abgasskandal  390  0 Kommentare Ex-Audi-Chef Stadler sagt vor Gericht aus: Tarnen und Täuschen war lange Teil einer Arbeitskultur

    Nürnberg (ots) - Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der AUDI AG, Herr Prof.
    Rupert Stadler, äußerte sich am 12.01.2021 in dem Strafverfahren vor dem LG
    München II erstmals zu den Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit manipulierten
    V6-3.0-Liter Dieselmotoren. Auch vor den Zivilgerichten wird es im Abgasskandal
    für den Autobauer zunehmend ungemütlich. Besitzer von Fahrzeugen der Marken
    Audi, Porsche und VW mit 3,0 Liter Dieselmotoren sollten sich daher nicht auf
    die Rückrufaktionen verweisen lassen, sondern Schadensersatz verlangen",
    empfehlen Dr. Marcus Hoffmann und Mirko Göpfert, Partner der im
    Verbraucherschutzrecht tätigen Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus
    Nürnberg.

    Im Rahmen der strafrechtlichen Aufarbeitung des Audi Dieselskandals vor der
    Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II, Az.: W 5 KLs 64 Js 22724/19,
    wird drei Angeklagten, unter anderem dem leitenden Motorentwickler Giovanni
    Pamio, vorgeworfen, Motoren für Fahrzeuge der Marken AUDI, Volkswagen und
    Porsche entwickelt zu haben, deren Steuerung mit einer unzulässigen
    Softwarefunktion ausgestattet war. Diese sog. Abschalteinrichtung bewirkt, dass
    die Abgasminderung auf dem Rollenprüfstand "besser" funktioniert als im realen
    Verkehr.

    Dem Angeklagten Prof. Rupert Stadler wird zur Last gelegt, spätestens ab Ende
    September 2015 von den Manipulationen Kenntnis gehabt und gleichwohl den Verkauf
    der betroffenen Autos nicht gestoppt zu haben, um den Umsatz der VW-Tochter
    nicht zu gefährden. In seiner ersten persönlichen Aussage am 12.01.2021 gab
    Stadler dem Landgericht München II einen detaillierten Einblick in die
    alltägliche Arbeit, den übervollen Kalender und die Zeitnot eines
    Vorstandsvorsitzenden. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wies er entschieden
    zurück, sondern belastete demgegenüber die damals bei Audi leitenden Ingenieure
    schwer.

    Nach der Aufdeckung des Dieselskandals bei VW-Vierzylinder-Motoren durch die
    US-Umweltbehörde im September 2015 habe der Entwicklungschef der
    Audi-Sechszylinder-Diesel dem Audi-Vorstand versichert, dass der V6 TDI keine
    Rollenprüfstandserkennung habe und betont, dass der "Grundsatz Rolle gleich
    Straße" gelte. Umso größer sei der Schock gewesen, als die US-Behörden auch dem
    V6-Motor eine illegale Software vorwarfen. Stadler kritisierte, dass Tarnen und
    Täuschen im Kreise der Motorentwickler lange Teil einer Arbeits-, vielleicht
    auch einer Angstkultur gewesen sei. Er jedenfalls habe von alldem nichts
    gewusst.

    Ob die Wirtschaftsstrafkammer den Einlassungen von Herrn Stadler Glauben
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