Abgasskandal
Ex-Audi-Chef Stadler sagt vor Gericht aus: Tarnen und Täuschen war lange Teil einer Arbeitskultur
Nürnberg (ots) - Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der AUDI AG, Herr Prof.
Rupert Stadler, äußerte sich am 12.01.2021 in dem Strafverfahren vor dem LG
München II erstmals zu den Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit manipulierten
V6-3.0-Liter Dieselmotoren. Auch vor den Zivilgerichten wird es im Abgasskandal
für den Autobauer zunehmend ungemütlich. Besitzer von Fahrzeugen der Marken
Audi, Porsche und VW mit 3,0 Liter Dieselmotoren sollten sich daher nicht auf
die Rückrufaktionen verweisen lassen, sondern Schadensersatz verlangen",
empfehlen Dr. Marcus Hoffmann und Mirko Göpfert, Partner der im
Verbraucherschutzrecht tätigen Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus
Nürnberg.
Im Rahmen der strafrechtlichen Aufarbeitung des Audi Dieselskandals vor der
Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II, Az.: W 5 KLs 64 Js 22724/19,
wird drei Angeklagten, unter anderem dem leitenden Motorentwickler Giovanni
Pamio, vorgeworfen, Motoren für Fahrzeuge der Marken AUDI, Volkswagen und
Porsche entwickelt zu haben, deren Steuerung mit einer unzulässigen
Softwarefunktion ausgestattet war. Diese sog. Abschalteinrichtung bewirkt, dass
die Abgasminderung auf dem Rollenprüfstand "besser" funktioniert als im realen
Verkehr.
Rupert Stadler, äußerte sich am 12.01.2021 in dem Strafverfahren vor dem LG
München II erstmals zu den Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit manipulierten
V6-3.0-Liter Dieselmotoren. Auch vor den Zivilgerichten wird es im Abgasskandal
für den Autobauer zunehmend ungemütlich. Besitzer von Fahrzeugen der Marken
Audi, Porsche und VW mit 3,0 Liter Dieselmotoren sollten sich daher nicht auf
die Rückrufaktionen verweisen lassen, sondern Schadensersatz verlangen",
empfehlen Dr. Marcus Hoffmann und Mirko Göpfert, Partner der im
Verbraucherschutzrecht tätigen Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus
Nürnberg.
Im Rahmen der strafrechtlichen Aufarbeitung des Audi Dieselskandals vor der
Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II, Az.: W 5 KLs 64 Js 22724/19,
wird drei Angeklagten, unter anderem dem leitenden Motorentwickler Giovanni
Pamio, vorgeworfen, Motoren für Fahrzeuge der Marken AUDI, Volkswagen und
Porsche entwickelt zu haben, deren Steuerung mit einer unzulässigen
Softwarefunktion ausgestattet war. Diese sog. Abschalteinrichtung bewirkt, dass
die Abgasminderung auf dem Rollenprüfstand "besser" funktioniert als im realen
Verkehr.
Dem Angeklagten Prof. Rupert Stadler wird zur Last gelegt, spätestens ab Ende
September 2015 von den Manipulationen Kenntnis gehabt und gleichwohl den Verkauf
der betroffenen Autos nicht gestoppt zu haben, um den Umsatz der VW-Tochter
nicht zu gefährden. In seiner ersten persönlichen Aussage am 12.01.2021 gab
Stadler dem Landgericht München II einen detaillierten Einblick in die
alltägliche Arbeit, den übervollen Kalender und die Zeitnot eines
Vorstandsvorsitzenden. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wies er entschieden
zurück, sondern belastete demgegenüber die damals bei Audi leitenden Ingenieure
schwer.
Nach der Aufdeckung des Dieselskandals bei VW-Vierzylinder-Motoren durch die
US-Umweltbehörde im September 2015 habe der Entwicklungschef der
Audi-Sechszylinder-Diesel dem Audi-Vorstand versichert, dass der V6 TDI keine
Rollenprüfstandserkennung habe und betont, dass der "Grundsatz Rolle gleich
Straße" gelte. Umso größer sei der Schock gewesen, als die US-Behörden auch dem
V6-Motor eine illegale Software vorwarfen. Stadler kritisierte, dass Tarnen und
Täuschen im Kreise der Motorentwickler lange Teil einer Arbeits-, vielleicht
auch einer Angstkultur gewesen sei. Er jedenfalls habe von alldem nichts
gewusst.
Ob die Wirtschaftsstrafkammer den Einlassungen von Herrn Stadler Glauben
September 2015 von den Manipulationen Kenntnis gehabt und gleichwohl den Verkauf
der betroffenen Autos nicht gestoppt zu haben, um den Umsatz der VW-Tochter
nicht zu gefährden. In seiner ersten persönlichen Aussage am 12.01.2021 gab
Stadler dem Landgericht München II einen detaillierten Einblick in die
alltägliche Arbeit, den übervollen Kalender und die Zeitnot eines
Vorstandsvorsitzenden. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wies er entschieden
zurück, sondern belastete demgegenüber die damals bei Audi leitenden Ingenieure
schwer.
Nach der Aufdeckung des Dieselskandals bei VW-Vierzylinder-Motoren durch die
US-Umweltbehörde im September 2015 habe der Entwicklungschef der
Audi-Sechszylinder-Diesel dem Audi-Vorstand versichert, dass der V6 TDI keine
Rollenprüfstandserkennung habe und betont, dass der "Grundsatz Rolle gleich
Straße" gelte. Umso größer sei der Schock gewesen, als die US-Behörden auch dem
V6-Motor eine illegale Software vorwarfen. Stadler kritisierte, dass Tarnen und
Täuschen im Kreise der Motorentwickler lange Teil einer Arbeits-, vielleicht
auch einer Angstkultur gewesen sei. Er jedenfalls habe von alldem nichts
gewusst.
Ob die Wirtschaftsstrafkammer den Einlassungen von Herrn Stadler Glauben
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