Marktkommentar
Dr. Oliver Stolte (Alpine Trust): Newsletter – Januar 2021
Selbst der vom abgewählten US-Präsident Trump befeuerte Sturm auf das Capitol in Washington belastete die Märkte nicht.
Status Quo
Mit sukzessiv steigenden Käufen von Impfdosen durch die Staaten, höheren Impfdosis-Produktionen der Pharma-Hersteller und ersten Impfungen der Bevölkerungen, stiegen die Aktienmärkte in einer klassischen Jahresendrallye und ihrer Verlängerung im Januar weiter an. Selbst der vom abgewählten US-Präsident Trump befeuerte Sturm auf das Capitol in Washington belastete die Märkte nicht. Vielmehr überwog die Euphorie an den Märkten durch die entstandene Patt-Situation im US-Senat. Hiermit ist - mittels der Stimme der demokratischen Vorsitzenden Harris – nun den Weg für deutlich höhere Subventionen und entsprechend weitere Liquidität für die Märkte ein frei.
Hiermit ging allerdings auch ein abruptes Ansteigen der langfristigen US-Renditen einher (10-Jährige US-Bonds notierten plötzlich bei 1,1%), was zu einem kurzen Sell-off im Gold von -5% bis auf 1.845 US-$/Unze führte und den Abwärtstrend des USD bei 1,23 gegen den Euro stoppte.
WTI zeigte weiterhin Stärke und legte auf bis über 53 US-$/Barrel zu.
Outlook
Wir sehen – unverändert - die Aktienkurse in einer Welle 3 im laufenden, mehrjährigen Aufwärtszyklus. Die jetzige Aufwärtsbewegung wird das Jahr 2021 prägen – durchzogen von Rücksetzern von 10 bis 15%. Diese sollten bei Cash-Beständen zum weiteren Aufbau genutzt werden.
Anleihen der ersten Qualität werden langfristig keine positiven Renditen mehr bieten. Anleihen der zweiten Qualität werden einhergehend mit steigenden Aktienmärkten auch
freundlich tendieren und entsprechend werden die derzeitigen Renditen von 3-5% p.a. wieder in Richtung 1-2% schmelzen.
Gold hat – trotz seinem jüngsten Rücksetzer – seine Korrektur abgeschlossen und wir erwarten – sehr klar – im jetzigen Anlauf das Erreichen des jüngsten All-time-high bei 2.060 US-$/Unze. Auch ein Durchstoßen und weitere All-time-highs halten wir für sehr wahrscheinlich, da Edelmetalle die einzigen seltenen Güter sind, die nicht künstlich vermehrt werden können. Die Ölpreise sollten – sofern keine neuen politischen Interferenzen entstehen – im Einklang mit dem Beginn des neuen Konjunkturzyklus ebenfalls sukzessive fester notieren.
Finden Sie hier weitere Artikel von Dr. Oliver Stolte.
Lesen Sie auch