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    Abgasskandal  694  0 Kommentare Plug-In-Hybride: Droht jetzt der nächste Abgasskandal?

    Um einen erneuten Abgasskandal zu verhindern, kontrolliert die EU jetzt die Verbrauchsdaten aller neu zugelassenen Fahrzeuge – ein Problem für Plug-In-Hybrid-Autos, die oft deutlich mehr CO₂ emittieren als zulässig.

    Die EU-Kommission prüft seit dem 1. Januar 2021 bei Neuwagen bei jeder einzelnen Fahrt den Verbrauch, die gefahrenen Kilometer und die Geschwindigkeit. Um die Einhaltung der neuen Abgasregeln zu kontrollieren, werden die Daten gespeichert und direkt übermittelt. Damit soll ein neuer Abgasskandal verhindert werden. Für Hybrid-Fahrzeuge könnte die EU-Überwachung zum Problem werden, denn sie sind offenbar längst nicht so klimafreundlich wie behauptet – und werden trotzdem von der Bundesregierung gefördert.

    Das Überwachungssystem befindet sich bereits an Bord von Neuwagen. So kann die EU bestimmte Daten jeder einzelnen Fahrt sammeln und durch Direktübertragung im Fahrzeug kontrollieren. Die Pflicht gilt für jeden Neuwagen, der mit einem Verbrennungsmotor fährt und für Plug-In-Hybride – also für Fahrzeuge mit einer Kombination aus Elektro- und Benzinmotor. Für die Plug-In-Hybridfahrzeuge deutscher Hersteller wie Audi, Porsche, BMW und Mercedes dürfte das EU-Kontrollsystem ein Problem werden.

    Für besseren Verbraucherschutz: EU überwacht den CO-Ausstoß

    Die Überwachungstechnologie heißt On Board Fuel Consumption Monitoring (OBFCM). Gespeichert werden Kraftstoffverbrauch, zurückgelegte Strecke, Kraftstoffverbrauch und Fahrgeschwindigkeit. Die Daten dienen der Kontrolle der Autohersteller bei der Einhaltung von Verbrauchsnormen. Abweichungen müssen unverzüglich an die EU-Kommission gemeldet werden. Die Strafzahlungen für Autohersteller, die die EU-Flottenvorgaben nicht einhalten, könnten sich durch dieses System um mehrere tausend Euro pro Fahrzeug erhöhen.

    Auch eine Mobilitätssteuer könnte sich so in Zukunft eintreiben lassen. Autofahrer müssten dann für jedes Gramm CO bezahlen. Die EU will mit der Datenerhebung jedoch vor allem Verbraucher vor Betrug durch die Autohersteller schützen und ihnen bessere Chancen auf Schadensersatz verschaffen. Verbraucherklagen würden durch klare Beweise erleichtert, sollte es zum nächsten Abgasskandal kommen.

    Plug-In-Hybride: Neuer Abgasskandal droht

    Bei Plug-In-Hybriden sind die Verbrauchsabweichungen oft sehr hoch, wenn die Fahrzeuge nicht oft genug aufladen werden. Nur wer die elektrische Reichweite ausschöpft und Ökostrom lädt, fährt mit Plug-In-Hybriden nahezu klimaneutral. Die Zukunft von Hybridmodellen ist bedroht, denn Kritiker bezweifeln, dass die Fahrzeuge so oft geladen werden, dass sie in der Praxis einen CO-Wert von 50 g/km unterschreiten. Und ohne tägliches Laden bieten Plug-In-Hybride beim Klimaschutz keinen Vorteil.

    Mit leerer Batterie verbrauchen Hybridfahrzeuge im Durchschnitt 7,6 Liter auf 100 Kilometer, das haben Testreihen der Prüforganisation Emissions Analytics ergeben. Damit stoßen die angeblich sauberen Autos rund das Vierfache an CO aus – und werden auch noch mit Subventionen belohnt.

    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der britische Umweltdachverband Transport and Environment (T&E) kommen zu noch schlechteren Ergebnissen. Mit vollgeladener Batterie stießen der BMW X5, der Volvo XC60 und der Mitsubishi Outlander unter optimalen Bedingungen 28 bis 89 Prozent mehr CO aus als vom Hersteller angegeben. Mit leerer Batterie waren es sogar 300 bis 800 Prozent zu viel. Wenn die Batterie unterwegs vom Verbrenner aufgeladen wird, liegt der CO-Ausstoß 300 bis 1.200 Prozent über den Herstellerangaben. Die Umweltverbände sehen daher die Gefahr eines neuen Abgasskandals.

    DUH will gefördertes „Schaufahren gegen den Klimaschutz“ stoppen

    Neben Elektroautos werden auch Hybridfahrzeuge aus Steuergeldern gefördert – bei Plug-In-Hybriden sind es immerhin bis zu 6750 Euro. Der Verkehrsexperte Axel Friedrich ärgert sich über die staatlichen Förderungen für die klimaschädlichen Plug-In-Hybride: „Wie kann ein solcher Unsinn noch staatlich gefördert werden? Diese Fahrzeuge kann man nur als zwei Fehler in einem Auto charakterisieren.“

    Die DUH fordert von der Bundesregierung, das aus Steuermitteln geförderte „Schaufahren gegen den Klimaschutz“ mit klimaschädlichen Plug-In-Hybridfahrzeugen zu stoppen. Die Verbrauchertäuschung durch die Hersteller müsse ein Ende haben. Mit den viel zu geringen Verbrauchs- und CO-Angaben würden Verbraucher im Glauben gelassen, ein klimafreundliches Fahrzeug zu erwerben. Bei der Kfz-Steuer folgt für die meisten dann ein böses Erwachen, denn sie wird auf Grundlage der oft wesentlich höheren Werte ermittelt.

    Vom Abgasskandal betroffen? Jetzt Schadensersatz fordern!

    Sollte sich durch die EU-Kontrollen herausstellen, dass die Diskrepanz zwischen den offiziellen Verbrauchsdaten und der realen Emissionen bei Hybriden zu groß ist, drohen den Autobauern neue juristische Konsequenzen.

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    Johannes von Rüden
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    Johannes von Rüden ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei VON RUEDEN. Die Verbraucherschutzkanzlei ist auf Verfahren im Abgasskandal spezialisiert. Daneben bearbeitet die Kanzlei vor allem Verfahren aus dem Bank- und Kapitalmarktrecht, dem Verkehrs- und Arbeitsrecht. Sie wird häufig von Medien zitiert. Die mehr als 16 Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN stehen oft als kompetente Ansprechpartner für Medien zur Verfügung. Sie betreibt unter rueden.de/blog einen Newsblog. Johannes von Rüden verfügt über mehr als 10 Jahre Berufserfahrung. Weitere Informationen unter rueden.de
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    Verfasst von Johannes von Rüden
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