Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach Ansicht von Experten wäre es möglich, schneller Corona-Impfstoffe zu produzieren, wenn die Entwicklerfirmen ihr Wissen teilen würden. Regierungen könnten und
sollten dies einfordern, da sie Milliarden an öffentlichem Geld für die Impfstoffe zahlten, teilten Gesundheitsexperten aus mehreren Ländern dem NDR mit.
Zudem kritisieren sie die Intransparenz der Förder- und Liefervereinbarungen sowie der Entwicklungs- und Herstellungskosten. Die Staaten sollten von Pharmaunternehmen verlangen, dass sie ihre
Technologie weitergeben, "damit möglichst viele verschiedene Hersteller auf der ganzen Welt mit der Produktion beginnen können", sagte Suerie Moon, Co-Direktorin des Global Health Centre in Genf, dem
ARD-Politikmagazin "Panorama". Es gebe viele Hebel, mit denen man Unternehmen dazu bringen könne, etwa über Gesetze oder internationale Vereinbarungen. Sie forderte, die Impfstoff-Technologien in der
aktuellen weltweiten Notsituation als "globales öffentliches Gut" zu teilen, "sodass alle auf der Welt davon profitieren".