Köln (dts Nachrichtenagentur) - Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. "Die Höchstgrenze von 50
Neuinfektionen auf 100.000 Menschen wurde im Frühjahr mit der eingeschränkten Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter begründet. Doch die hat sich seitdem kaum verbessert", bemängelt Hüther in einem
Gastbeitrag für die "Bild" (Freitagausgabe).
Schutzkonzepte für Alten- und Pflegeheime, "wo das Virus mit hoher Sterblichkeit wütet", seien hingegen vernachlässigt worden. Auch den Lockdown kritisiert Hüther: "Statt die Probleme gezielt zu
beheben, steckt ein ganzes Land perspektivlos im Kollektiv-Stillstand." Das habe schwere Folgen für die Wirtschaft: "Bei seinem Versuch, das Virus zu besiegen, droht der Staat nebenbei die
Volkswirtschaft abzuwürgen. Das ist unverhältnismäßig - und richtig teuer", schreibt der Ökonom.
Hüther berät auch den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) in dessen "Expertenrat Corona".