Die Corona-Pandemie im Spiegel der Börse
Sehr verehrte Leserinnen und Leser, in der aktuellen Übertreibung scheint es mitunter, als reagieren die Börsen gar nicht auf schlechte Nachrichten, z.B. zur Corona-Pandemie.
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
in der aktuellen Übertreibung scheint es mitunter, als reagieren die Börsen gar nicht auf schlechte Nachrichten, z.B. zur Corona-Pandemie. Egal ob Lockdown, dessen Verschärfung, steigende Fall- oder gar Todeszahlen – die Kurse bleiben scheinbar unbeeindruckt. Doch dieser Eindruck täuscht.
Wie sich die Corona-Pandemie auf die Börsenkurse ausgewirkt hat
Die Wirkung auf die Kurse ist jedoch anders, als wir es zunächst erwarten würden: So wird nicht jede neue Zahl mit Auf- oder Abschlägen eingepreist. Es gibt eher schleichende Effekte, die sich erst aus übergeordneter Perspektive erschließen.
Sicherlich, die Impfstoff-Erfolgsmeldung von BioNTech/Pfizer Anfang November führte zu kräftigen Kurssprüngen, aber danach erlebten wir bekanntlich eine zähe Konsolidierung. Doch in der Rückschau erkennen wir, dass die Investoren sehr wohl unterscheiden, wie die Pandemie in den einzelnen Ländern und Regionen aussieht.
Und das spiegelt sich auch in den Indizes wider, wie der folgende Chart zeigt:
Quelle: MarketMaker (alle Kurse in Euro)
Corona-Maßnahmen vs. Länderindizes
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Hier sehen Sie den Verlauf ausgewählter Länderindizes seit Beginn 2020. Der Corona-Crash im Februar/März 2020 traf zunächst alle Börsen nahezu gleich stark – mit zwei Ausnahmen: Der chinesische CSI 300 (violette Kurve) brach bei Weitem nicht so stark ein, weil in China von Anfang an drakonische Maßnahmen ergriffen wurden und die Lage schnell wieder unter Kontrolle gebracht wurde.
In Brasilien dagegen wurde die Virusausbreitung in Kauf genommen. Der brasilianische Index (braune Kurve) brach entsprechend heftig ein und erholte sich auch später kaum. Auch in Mexiko, das später ebenfalls schwer von der Pandemie betroffen war, hinkten die Börsen bald weit hinter dem Gros der Indizes hinterher (orange Kurve).
Im weiteren Jahresverlauf entwickelten sich die Kurse dann ähnlich. Ausnahme war hier abermals China, dass durch seine rigiden Maßnahmen schon im Sommer aus dem Lockdown kam – was die Börsen mit einem Kurssprung quittierten (siehe Pfeil).
Auch andere Länder, insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum, bekamen danach die Lage zunehmen in den Griff. Das äußerte sich an den Börsen durch die relative Stärke der entsprechenden Indizes von Südkorea (rot), Japan (grün), und Neuseeland (grau).
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