USA: Starke Wirtschaft, schwacher Arbeitsmarkt
Die aktuellen Konjunkturdaten aus den USA scheinen irgendwie nicht zusammenzupassen.
Die aktuellen Konjunkturdaten aus den USA scheinen irgendwie nicht zusammenzupassen. Einerseits fallen sie überraschend stark aus und deuten darauf hin, dass es mit der Wirtschaft in den USA kaum noch besser laufen kann, andererseits gibt es aber Hinweise darauf, dass noch mächtig viel Sand im Getriebe steckt.
US-Arbeitsmarktdaten: teils stark, teils schwach
So haben gestern zum Beispiel allein die Arbeitsmarktdaten schon in verschiedene Richtungen gedeutet. Denn auf der einen Seite ist die Arbeitslosenquote im Januar auf 6,3 % gesunken, von 6,7 % im Vormonat.
Man könnte daher annehmen, dass in den USA immer mehr Menschen wieder einen Job finden. Doch tatsächlich wurden im Januar gerade einmal 49.000 neue Stellen (außerhalb der Landwirtschaft) geschaffen. Und die Werte der beiden Vormonate wurden kräftig nach unten revidiert, und zwar um insgesamt 159.000. Im Dezember wurden statt 140.000 ganze 227.000 Stellen abgebaut. Diesen Rückgang kann der schwache Anstieg im Januar bei Weitem nicht ausgleichen.
Wie passt also die stark rückläufige Arbeitslosenquote zu der Entwicklung der neuen Stellen? Eine Erklärung dafür ist, dass sich diverse Bürger nicht mehr arbeitslos melden und damit aus der Statistik herausfallen. Gesund ist diese Entwicklung aber natürlich nicht. Schließlich liegt die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorkrisenniveau insgesamt immer noch um 9,8 Millionen Personen niedriger.
Und gerade im Service-Sektor, wo die Geschäfte aufgrund der Corona-Maßnahmen auch in den USA nur eingeschränkt ihre Dienstleistungen an die Kunden bringen können, dürfte es für Arbeitssuchende schwer sein, einen Arbeitsplatz zu finden bzw. ihren ehemaligen Job zurückzugewinnen.
Unternehmen geben sich äußerst optimistisch
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Doch glaubt man dem Einkaufsmanagerdaten, dann sehen die Unternehmen aktuell kaum Probleme. Im Gegenteil: Sie können sich über ein kräftiges Wachstum freuen. Am Mittwoch wurde der „ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistung“ für Januar mit einem Wert von 58,7 veröffentlicht, nach schon sehr ordentlichen 57,7 im Vormonat.
Und selbst der Teilindex der Beschäftigung sprang von 48,7 auf 55,2 Punkte kräftig an und wanderte damit vom Schrumpfungs- in den Wachstumsbereich. Nur, wo sind denn die vielen neuen Stellen, die man demnach erwarten könnte? Die Einkaufsmanagerdaten als Frühindikatoren scheinen aktuell die Lage etwas zu positiv zu zeichnen. Und das gilt nicht nur für die Einkaufsmanagerdaten vom Institut for Supply Management (ISM).
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