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     288  0 Kommentare Dabeisein; aber bitte nicht dazugehören

    Spektakel um GameStop-Aktie erreicht nun auch die deutschen Börsen.

    Die milliardenschwere Finanzmarkteskapade um die Frage, wie zukunftsfähig und profitabel eigentlich ein veraltetes Geschäftsmodell sein kann, hat in den zurückliegenden Wochen für viel Wirbel gesorgt. Nur kann es im Sinne der Börsen- und Wertpapierkultur keine Gewinner geben.

    Die Befürchtungen, dass in Schieflage geratene Hedgefonds den ganzen Markt nach unten ziehen, sind mit dem Abflauen des GameStop-Hypes vorerst vom Tisch. Und dennoch trat hier ein ganz neues Phänomen falschverstandener Form der Auseinandersetzung zutage. Miteinander vernetzte Privatanleger bringen milliardenschwere Hedgefonds ins Wanken, indem sie sich im Kollektiv auf Aktien wie GameStop stürzen. Die Geschehnisse der jüngsten Zeit werden zunächst einmal die Börsen noch lange beschäftigen, danach dann ganze Kohorten an Juristen.

    Das ganze Spektakel ist umso ärgerlicher, als das ausgerechnet jetzt, wo die digitalen Möglichkeiten den Privatanlegern wieder einmal mehr Möglichkeiten des Anlegens und Spekulierens eröffnen, es gleich zu derartigen Verwerfungen kommt. Das hilft mittelfristig niemandem; und am allerwenigsten denen, die sich im Rahmen ihrer Altersvorsorge und des Vermögensaufbaus im Ansparprozess und sicher nicht im Zockermodus befinden.

    An den Börsen zu spekulieren, bedeutet, rational, geduldig und diszipliniert zu handeln. Die Causa GameStop zeigt uns das exakte Gegenteil all dieser notwendigen Tugenden.

    Geduld zu haben und Rücksetzer an den Börsen auszuhalten, ist ohnehin nicht jedermanns Stärke. Diejenigen, die die Nerven behalten, haben bessere Chancen, über kurz oder lang Gewinne zu erzielen. Das gilt natürlich nicht immer und für jeden Einzeltitel, aber tendenziell für den breiten Markt. Dagegen bewahrheitet sich die alte Börsenregel: hin und her – Taschen leer.

    Den Leitsatz von Warren Buffett „Unsere bevorzugte Haltedauer ist für immer“, muss dennoch nicht jeder unterschreiben. Zu sehr hält der Wandel der Zeit auch Einzug in die Finanzwirtschaft und verändert tradierte Investmentphilosophien. Die Investoren sollten sich vor pauschalen Urteilen hüten, zumal die Haltedauer immer von der jeweiligen Zielsetzung, den Möglichkeiten und Präferenzen des Anlegers abhängig ist. Dennoch kann zumindest ein angedachter längerfristiger Anlagehorizont insbesondere für die eigene Vorsorgeplanung durchaus sinnvoll sein.

    Im Falle GameStop kann man ernsthaften Anlegern eigentlich nur eines raten; sich an die Seitenlinie zu stellen und zu zuschauen. Auch wenn ich persönlich jedem seinen Gewinn gönne, so werden am Ende doch die allermeisten derer, die dabei waren, schmerzhafte Verluste verbuchen. Jeder, der für sein Geld arbeiten muss, weiß, wie schmerzhaft finanzielle Verluste häufig sind und wie sinnlos emotionales Trading sein kann.

     

     

     

     

     

     



    Lars Brandau
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    Der Deutsche Derivate Verband (DDV)ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Mitglieder sind BNP Paribas, Citigroup, DekaBank, Deutsche Bank, DZ BANK, Goldman Sachs, HSBC Trinkaus, HypoVereinsbank, J.P. Morgan, LBBW, Morgan Stanley, Société Générale, UBS und Vontobel. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbands. Dazu zählen die Börsen in Stuttgart und Frankfurt sowie der Handelsplatz gettex, der zur Bayerischen Börse in München gehört. Auch die Baader Bank, die Direktbanken comdirect bank, Consorsbank, DKB, flatexDEGIRO, ING-DiBa, maxblue, S Broker und Trade Republic gehören dazu sowie die Finanzportale finanzen.net, onvista und wallstreet:online und verschiedene andere Dienstleister.
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    Verfasst von Lars Brandau
    Dabeisein; aber bitte nicht dazugehören Spektakel um GameStop-Aktie erreicht nun auch die deutschen Börsen.

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