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     681  0 Kommentare Die Angst vor dem Allzeithoch – ein schädlicher Irrtum

    Der Begriff des Allzeithochs ist in den Finanzmedien und in der Blogosphäre allgegenwärtig.

    Seine Präsenz schwillt immer dann zusätzlich an, nachdem der Aktienmarkt eine deutliche Aufwärtsentwicklung von zwei, drei Jahren oder mehr genommen hat. In solchen Zeiten regnen dann börsentäglich Nachrichten und Schlagzeilen wie die folgenden auf die Privatanleger-Community herab:

    "DAX-Allzeithoch: Vorsicht, jetzt nicht mehr kaufen!" — Heiko Thieme, "internationaler Finanz- und Anlageexperte" [Eigenbezeichnung] in einem Internet-Artikel vom 07.05.2013.

    "Die US-Börsen befinden sich nahe eines Allzeithochs. Je höher die Kurse, desto höher das Risiko eines Rückfalls." — Finanzjournalist Tim Schäfer in seinem Börsen-Blog am 02.01.2015.

    "The MSCI ACWI Index [ein globaler Aktienindex] has been hitting record highs since early November [2020]." — Newsletter von Thornburg Investment Management, USA vom 22.12.2020.

    "Es bleibt spannend. Was kommt nach dem Allzeithoch?" — Robert Ertl, Vorstandmitglied der Bayerische Börse AG in einem Marktkommentar vom 28.12.2020.

    Gibt man "stock market all time high" in Google ein, liefert die Suchmaschine gut zwei Milliarden Treffer.

    In unserer Beratungspraxis vergeht seit unserem Unternehmensstart vor gut vier Jahren kaum eine Woche, in der uns nicht ein weiterer besorgter Mandant oder Neukunde nahelegt, dass "jetzt" kein guter Zeitpunkt für den Einstieg in den Aktienmarkt sein könne, da dieser ja in der Nähe seines Allzeithochs notiere, der Aktienmarkt mithin teuer und hoch bewertet sei.

    Wir wollen in diesem Blog-Beitrag zeigen, dass der Begriff des Allzeithochs (nachfolgend der Kürze halber "AZH") in Bezug auf die Frage des Bewertungsniveaus des Aktienmarkts nicht nur konzeptionell fehlkonstruiert ist, sondern sich darüber hinaus exzellent dafür eignet, Anlageschäden anzurichten, wenn man seine Investmententscheidungen darauf abstellt. Mit Anlageschäden sind hier insbesondere entgangene Gewinne gemeint, im Ökonomenjargon Opportunitätskosten.

    Warum ist der AZH-Begriff eine konzeptionelle Fehlkonstruktion? Die Bezeichnung Allzeithoch wird in der Privatanlegerpraxis – wie in den vier beispielhaften Zitaten weiter oben – nahezu unisono als Bewertungskennzahl verstanden. Will heißen, das AZH signalisiere in Bezug auf einen Aktienindex (oder den "Markt"), dass dieser teuer bzw. hoch bewertet sei. 

    In Wirklichkeit zeigt das AZH nichts dergleichen. Weder, dass Aktien teuer sind, noch eine hohe Bewertung. Ganz einfach deswegen nicht, weil das nur eine Bewertungskennzahl zeigen kann und genau das ist das AZH nicht. 

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    Dr. Gerd Kommer, Alexander Weis, Jonas Schweizer
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    Dr. Gerd Kommer ist Geschäftsführer der Gerd Kommer Invest GmbH, München. Das Unternehmen berät vermögende Privatkunden, Family Offices und Stiftungen in ihren Finanzangelegenheiten. Bis Ende 2016 war Kommer 24 Jahre bei europäischen Großbanken und Asset Managern tätig; zuletzt als Leiter der Niederlassung London und Global Head of Infrastructure & Asset Finance der FMS Wertmanagement, ein Asset Manager, der dem deutschen Staat gehört. In dieser Position verantwortete er ein Portfolio aus strukturierten Krediten und Anleihen im Volumen von 16 Mrd. Euro. Kommer hat mehrere Bücher zu Investmentthemen* veröffentlicht. Er studierte BWL, Steuerrecht und Politikwissenschaft in Deutschland, USA und Liechtenstein.

    Alexander Weis ist Finanzberater bei der Gerd Kommer Invest GmbH. Vor seiner Zeit bei der Gerd Kommer Invest GmbH war Alexander Weis bei einer internationalen Unternehmensberatung im Finanzdienstleistungssektor tätig. Er hält einen MSc. in Quantitative Finance von der Wirtschaftsuniversität Wien und einen BA in Banking & Finance von der Universität Zürich.

    Jonas Schweizer ist Finanzberater bei der Gerd Kommer Invest GmbH. Vor seinem Einstieg bei der Gerd Kommer Invest GmbH war Jonas Schweizer bei mehreren internationalen Großbanken und Finanzdienstleistern tätig. Neben seiner Vollzeitstelle bei einer Großbank erwarb er 2018 einen MSc. in Finance & Accounting an der FOM München. Zudem hält er einen BA in Banking & Finance der DHBW Heidenheim.

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