Musk setzt Maßstäbe
Tesla, Square & Co. sind womöglich erst der Anfang – Unternehmen machen sich bereit für Krypto-Investments
E-Auto-Pionier Tesla hat es getan, der Finanzdienstleister Square und die Software-Schmiede MicroStrategy ebenfalls. Sie haben einen Teil Ihrer Cash-Reserven in Bitcoin investiert.
Elon Musk ist relativ spät zur Krypto-Party erschienen. Twitter-Chef Jack Dorsey hat mit seinem Payment-Spezialisten Square bereits im Oktober für 50 Millionen US-Dollar Bitcoin gekauft und damit ein goldenes Händchen bewiesen. Mittlerweile hat sich der Kurs dieser Investition mehr als vervierfacht. Musk und Tesla waren vor Kurzem mit einem ungleich höheren Einsatz – rund 1,5 Milliarden US-Dollar – bei der weltgrößten Kryptowährung eingestiegen.
Gegen ein direktes Krypto-Investment entschied sich dagegen der Zahlungsdienstleister Paypal, wie CEO Dan Schulman kürzlich erklärte. Dennoch setzt Paypal weiter auf Bitcoin und Co. Bereits seit einigen Monaten können Nutzer mit Bitcoin über die Plattform bezahlen, US-Kunden können ausgewählte Währungen auch handeln und aufbewahren.
Für Krypto-Fans sind die Engagements großer Unternehmen ein weiterer Beweis, dass der Bitcoin mehr als nur ein heißes Spekulationsobjekt ist. Experten wie Timo Emden von Emden Research glauben, dass das erst der Anfang ist. „Unternehmen und Institutionen kratzen womöglich erst an der Oberfläche, wenn es um Beteiligungen an dezentralen Vermögenswerten geht“, so Emden.
Trotzdem dürften Riesen-Investments wie von Tesla vorerst die Ausnahme bleiben, glaubt der Experte. „Dass nun sämtliche Unternehmen ein Engagement in Bitcoin und Co. nach dem Beispiel des E-Autobauers Tesla ankündigen scheint fraglich“, so Emden. „Viele Firmen und Institutionen dürften sich vorerst in die Beobachterrolle geben, um berechtigte Bedenken ausräumen zu können. Der Großteil wird am Ende des Tages womöglich das Investment zumindest im kleinen Rahmen suchen und auch finden.“
Für Aufsehen sorgte in dieser Woche auch die Nachricht: Der Kreditkartenanbieter Mastercard könnte noch in diesem Jahr Transaktionen mit ausgewählten Kryptowährungen möglich machen. Die Nachricht lieferte frischen Rückenwind für den Bitcoin, der weiter Kurs auf die Marke von 50.000 US-Dollar nimmt. Am Freitag markierte der Bitcoin ein neues Rekordhoch von 48.387 US-Dollar.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion