Mit der nächsten Psychedelics-Rakete einen Verzehnfacher landen
Substanzen zum Revival als Arzneimittel
"Mr. Magic Mushroom" ist gerade auf dem Titel von Business Punk zu lesen. Gemeint ist der deutschstämmige Starinvestor Christian Angermayer, der quasi im Alleingang einen neuen Sektor erfunden hat: so genannte psychedelische Substanzen wie "magic mushrooms" wieder als Arzneimittel zu verwenden.
Lösung für Mental Health Probleme
Was sich im ersten Schritt etwas verrückt anhört, ist vermutlich einer der wichtigsten Trends in der Biotechindustrie. Der Bereich "mental health" wurde über die letzten Jahrzehnte von Pharmafirmen sträflich vernachlässigt. Es kamen praktisch keine neuen Medikamente auf den Markt. Gleichzeitig wächst die Zahl der Patienten stark. Nach offiziellen Schätzungen gibt es mehr als 320 Millionen Patienten mit Depressionen, mehr als 140 Millionen Patienten mit PTSD (post-traumatic stress disorder) und mehr als 130 Millionen Patienten kämpfen mit Angstzuständen. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, vermutlich leiden noch deutlich mehr Menschen darunter, die sich jedoch aus Scham keinem Arzt oder Therapeuten anvertrauen.
Psychedelische Substanzen waren bereits einmal in den 50iger- und 60iger-Jahren des letzten Jahrhunderts als Arzneimittel zugelassen, mit extrem guten Ergebnissen, und wurden dann aus rein politischen Gründen zu Zeiten der Hippiebewegung in die Illegalität verbannt. Ein Revival war also längst überfällig.
atai ist der klare Marktführer
Und dieses Revival hat Angermayer eingeläutet, der mit seiner Firma atai, die Gerüchten nach im 2. Halbjahr für mehr als 5 Milliarden US-Dollar an die US-Börse NASDAQ gehen soll, die Patente für fast alle wichtigen psychedelischen Substanzen kontrolliert. Die atai-Tochter Compass Pathways (ISIN: US20451W1018) hat im September einen vielbeachteten Börsengang durchgeführt. Die Aktie ist seitdem um fast 300% gestiegen und bringt es aktuell auf mehr als 2 Milliarden US-Dollar Bewertung.





Achtung vor Nachahmern
Viele kleinere Firmen, insbesondere aus Kanada, versuchen im Windschatten von atai und Compass zu segeln. Anleger sollten hier sehr vorsichtig sein. Da es beim "shroom boom" nicht um die Legalisierung dieser Substanzen als freiverkäufliches Produkt geht, sondern um die Zulassung als Arzneimittel, werden nur diejenigen Firmen kommerziell erfolgreich sein, die auch über die entsprechenden Patente verfügen. Und hier haben Angermayers Firmen quasi alle Substanzen für sich gesichert. Die meisten Namen aus Kanada, die aktuell stark promotet werden, dürften sich schnell als Luftnummer erweisen.
Bionomics ist der neue Star am psychedelischen Himmel
Umso mehr sollten Anleger aktuell aufhorchen, da Angermayer sich neben Compass und atai Anteile an einer weiteren mental health Firma gesichert hat: Bionomics in Australien. Bionomics, deren Aktien auch rege in Deutschland gehandelt werden (ISIN: AU000000BNO5), fokussiert sich auf PTSD. In vielen Punkten ist Bionomics mit Compass vergleichbar. Wie Compass hat Bionomics gerade eine "fast track designation" von der US-Arzneimittelbehörde FDA für ihr PTSD-Medikament BNC210 bekommen, das gerade in Phase 2 eintritt. Genau die Phase, in der auch Compass ist. Darüber hinaus hat Bionomics eine sehr starke Pipeline weiterer mental health Medikamente, unter anderem gegen Alzheimers. Wie vielversprechend zum Beispiel das Alzheimers-Medikament ist, zeigt sich daran, dass der Pharmariese Merck eine exklusive Partnerschaft mit Bionomics für das Thema Alzheimers eingegangen ist, und die kompletten Entwicklungskosten trägt. Und zu guter Letzt kooperiert Bionomics mit atai und einwickelt eine Kombitherapie aus atais MDMA und Bionomics BNC210, was Bionomics zur ersten Psychedelics-Firma in Australien macht.









Verzehnfacher ist möglich
Bionomics sollte also eigentlich ähnlich hoch bewerte sei wie Compass, bringt es aber aktuell nur auf eine Marktkapitalisierung von 160 Mio. US-Dollar. Kein Wunder, dass Angermayer sich knapp 20
Prozent gesichert hat. Die Aktie hat das Potential, mit Compass in puncto Marktkapitalisierung aufzuholen, was mehr als ein Verzehnfacher für die Aktionäre wäre.