Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der Caritas gibt es deutliche Vorbehalte gegen den von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplanten allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für Altenpflegekräfte.
Der oberste Dienstgebervertreter der Caritas, Norbert Altmann, plädierte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe) dafür, Mindestbedingungen weiterhin über die bestehende
Pflege-Mindestlohnkommission zu regeln.
Er vertrete "nicht die Ansicht, dass man - jenseits der Festlegung angemessener Mindestbedingungen - ein flächendeckendes, einheitliches Regelwerk für alle Arbeitsbedingungen in allen Pflegediensten
und -heimen einführen sollte", sagte Altmann der FAZ. "Die zentrale Voraussetzung für gute Löhne und Arbeitsbedingungen ist, dass die Pflegeversicherung höhere Personalkosten verlässlich finanziert",
fügte er hinzu. "Solange das nicht geklärt ist, treffen die Mehrkosten die Pflegebedürftigen und treiben sie im Zweifel in die Sozialhilfe." Vor allem eine politische Lösung dieses Problems sei
"überfällig". Altmann ist Sprecher der Dienstgeberseite in der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas, der je 31 Dienstgeber- und Dienstnehmervertreter angehören.