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    „Fußnote“  163  0 Kommentare Fußballanleihen – (K)ein Fall für den Kapitalmarkt - Seite 2

    Die Logik dahinter ist einfach. In aller Regel ist es die pure wirtschaftliche Not, die aus Fußballvereinen Anleiheemittenten macht. Es gehen eben nicht Bayern München, Borussia Mönchengladbach oder der SC Freiburg an den Anleihemarkt, sondern Vereine wie Duisburg, Kaiserslautern oder Rostock, denen das Wasser zum Emissionszeitpunkt teils bis zum Hals stand. So wie jetzt bei Werder Bremen. Für das Geschäftsjahr 2019/20 wird ein Rekord-Minus von 23,7 Millionen Euro kolportiert, das Eigenkapital steht dem Vernehmen nach mit fast -16 Millionen Euro auf der falschen Seite.

    Sportliche Ergebnisse sind kaum planbar

    Um in eine Anleihe mit diesen Zahlen zu investieren, muss die Liebe schon sehr groß sein. Sieht man Fananleihen als verzinste Spende mit der leidenschaftliche Fans ihrem Herzensverein helfen und von besseren Zeiten träumen können, ist das auch vollkommen in Ordnung. Der KMU-Anleihemarkt hat die Zeiten, in denen die Strahlkraft eines Markennamens für eine erfolgreiche Platzierung ausgereicht hat, aber lange hinter sich gelassen. Heute überwiegen professionelle Investoren, die jede Anlageentscheidung einer intensiven Due Diligence unterziehen. Emittenten müssen überzeugende Zahlen vorlegen und über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen.

    Genau hier hakt es aber bei den meisten Fußballvereinen. Nur ganz wenige Clubs verfügen über die für einen Anleiheemittenten notwendige Planungssicherheit. Denn ob Fernsehgelder, Sponsoring, Merchandising oder Zuschauererlöse  – alle Einnahmen sind in hohem Maße vom sportlichen Erfolg abhängig. Dieser steht aber oft auf tönernen Füßen. Der Faktor Glück spielt eine wichtige Rolle, sei es mit Blick auf Verletzungen, Transfers oder Schiedsrichterentscheidungen. Manchmal hängen Auf- und Abstieg oder die Teilnahme am internationalen Geschäft am Ende an einer einzelnen Aktion. Stellt sich der Erfolg aber nicht wie gewünscht ein, können die Finanzen schnell in Schieflage geraten.

    Wie hoch das Risiko ist, zeigt ein Blick auf die fünfjährige Schalke-Anleihe, die im Juli fällig wird. Mitte Dezember fiel der Kurs bis auf 85 Prozent, gleichbedeutend mit einer Rendite von etwa 35 Prozent. Mittlerweile notiert das Papier zwar wieder bei rund 95 Prozent, mehr als 17 Prozent Rendite sind aber immer noch ein deutliches Zeichen dafür, dass Fußballanleihen in der Regel nicht risikoadäquat verzinst werden.  

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    „Fußnote“ Fußballanleihen – (K)ein Fall für den Kapitalmarkt - Seite 2 Ein Blick auf den KMU-Anleihen-Markt von Markus Knoss, BankM AG: Wie viele andere Branchen leidet der Profifußball unter Corona. Leere Stadien führen zu erheblichen Einnahmeausfällen und viele Vereine benötigen dringend frische Liquidität. Mit …

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