Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Trotz des massiven Einbruchs des deutschen Flugverkehrs im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der Klagen von Fluggästen gegen die Airlines kaum gesunken. Die Amtsgerichte
mussten sich im vergangenen Jahr mit knapp 90.000 Fluggastklagen beschäftigen, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf Zahlen des Deutschen Richterbunds.
Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019 mit mehr als 100.000 Rechtsstreitigkeiten zwischen Passagieren und Fluggesellschaften war das nur ein Rückgang um knapp zehn Prozent. Der deutsche
Flugverkehr allerdings war 2020 infolge der Coronakrise um fast drei Viertel (74,5 Prozent) eingebrochen. "Die Annahme, dass der eingeschränkte Luftverkehr zu einem längerfristigen Verfahrenseinbruch
bei den Amtsgerichten führt, hat sich nicht bestätigt. Die Gerichte haben trotz der Pandemie weiterhin viel Arbeit mit Streitigkeiten um Fluggastrechte", sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen
Richterbundes, Sven Rebehn, dem RND. "Zwar handelt es sich dabei in der Regel um Bagatellverfahren, die sich unstreitig erledigen lassen. Die Masse der Fälle führt aber dazu, dass insbesondere die
Geschäftsstellen stark ausgelastet sind und andere Aufgaben mitunter liegen bleiben müssen."