Alles fällt – aber wohin fließt das Geld? - Seite 2
Bevor es üblicherweise zu einem Bärenmarkt oder auch Crash kommt, erleben die Börsen eine Umverteilungsphase. Dabei werden nicht nur Aktien von den Hartgesottenen zu den Zittrigen umverteilt, sondern die Anleger schichten auch von Aktien in andere Anlageklassen um. Doch genau das ist derzeit überhaupt nicht zu sehen.
Trotzdem: Alles fällt!
Sven Weisenhaus hat hier schon mehrfach auf die Schwäche von Anleihen hingewiesen, die auf die gestiegenen Renditen am Anleihemarkt zurückzuführen ist. Aber auch die Goldschwäche hält sich seit geraumer Zeit, und zuletzt musste auch Bitcoin einen herben Rückschlag hinnehmen. Beim Blick auf die Charts finden wir also keine Anlageklasse, die davon profitiert hat, dass offenbar überall woanders verkauft wird (siehe folgende Charts).
(Quelle: MarketMaker)
Frappierend dabei ist, dass selbst in der vergangenen Woche, als die Turbulenzen an den Aktienmärkten an Intensität zunahmen, keine andere Anlageklasse profitieren konnte. Die einzige Ausnahme: Rohstoffe (siehe unterster Chart).
Aber der Rohstoffmarkt ist zu klein, um die Summen aufzunehmen, die aus den anderen Märkten abgeflossen sind. Außerdem ist „der Rohstoffmarkt“ kein homogener Markt, sondern besteht aus verschiedenen Einzelmärkten, z.B. Rohöl, Industriemetalle, Agrarrohstoffe, Edelmetalle. Und bei der Detailbetrachtung stellt man fest, dass etliche dieser Märkte in jüngster Zeit ebenfalls gefallen sind, auch wenn die Rohstoffindizes insgesamt weiter gestiegen sind.
Wohin fließt das Geld?
Die spannende Frage ist also: Wohin fließt das ganze Geld, das aus den Märkten zuletzt abgezogen wurde? Die einfache Antwort ist natürlich, dass es in Liquidität geparkt wird. Aber das ist kein Dauerzustand. Über kurz oder lang wird dieses Geld wieder zurück in die Märkte fließen.
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Abgesehen davon ist es völlig untypisch, dass große Adressen, die bei den jüngsten Verkäufen ganz offensichtlich beteiligt waren, derart panisch reagieren und ihr Geld massiv abziehen.
Welche Rolle Wertpapierkredite spielen könnten
Eine andere Variante ist die Rückführung der horrenden Wertpapierkredite. Allerdings geschieht das in der Regel nur aufgrund eines konkreten Anlasses. Ein solcher ist an den Märkten allerdings nicht zu sehen - es sei denn, es gibt ein Problem am Anleihemarkt.
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