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     204  0 Kommentare Netzbetreiber erklären mehrere Steinkohlekraftwerke für systemrelevant

    Essen (ots) - Mehrere Steinkohlekraftwerke, die im Zuge des Kohleausstiegs im
    Sommer stillgelegt werden sollen, werden vom jeweiligen Netzbetreiber als
    systemrelevant eingestuft. Darüber berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung
    (WAZ, Donnerstagausgabe). Darunter sind das Steag-Kraftwerk Walsum 9 in Duisburg
    und das Uniper-Kraftwerk Heyden 4 bei Minden in Ostwestfalen. Das geht aus
    Adhoc-Mitteilungen der Strombörse EEX hervor. Die Beschäftigten dürfen damit
    wieder hoffen, ihre Arbeitsplätze noch ein paar Jahre länger zu behalten. Das
    letzte Wort hat allerdings die Bundesnetzagentur. Auch das RWE-Kraftwerk
    Westfalen in Hamm wird offenbar noch gebraucht.

    Die genannten Kraftwerke erhielten in der ersten staatlichen Auktion zum
    Kohleausstieg den Zuschlag für eine endgültige Stilllegung im Juli 2021.
    Abgeschaltet wurden sie bereits zum Jahresende, seitdem stehen sie in
    Bereitschaft. Bereits in den ersten Wochen des Jahres mit teils heftigen
    Kältephasen musste etwa Uniper sein 875-Megawatt-Kraftwerk Heyden 4 gleich
    dreimal wieder hochfahren, um das Netz zu stabilisieren.

    Der Netzbetreiber Tennet hat der Bundesnetzagentur jetzt empfohlen, das
    Kraftwerk noch nicht stillzulegen, sondern für Notfälle in die staatliche
    Netzreserve zu stellen. Das würde bedeuten, dass Heyden 4 zwar in der Regel
    keinen Strom mehr produziert, samt Kernbelegschaft aber in Bereitschaft bleibt.
    "Das wäre eine gute Nachricht", sagte ein Uniper-Sprecher der WAZ. Denn dann
    gewännen Unternehmen wie Beschäftigte mehr Zeit für den sozialverträglichen
    Stellenabbau. Die Kosten der Bereitschaft würde größtenteils der Staat
    übernehmen.

    Netzbetreiber Amprion empfiehlt das auch für den 370-MW-Block 9 des
    Steag-Kraftwerks in Duisburg-Walsum. Amprion nennt hierfür einen ungewöhnlich
    langen Zeitraum - bis Ende März 2024 brauche man den Kohleblock "für die
    Sicherheit und Stabilität" des Stromnetzes, heißt es in der Mitteilung der Steag
    an die Transparenzstelle der Leipziger Strombörse.

    Auch das RWE-Kraftwerk Westfalen in Hamm will Amprion Branchenkreisen zufolge
    nicht im Sommer endgültig eingemottet sehen. Der Netzbetreiber empfiehlt
    stattdessen, dort einen Phasenschieber zu installieren, der mit so genannter
    Blindleistung das Netz stabilisieren kann. Wirklich Strom produzieren soll das
    Kraftwerk demnach nicht mehr.

    Pressekontakt:

    Westdeutsche Allgemeine Zeitung
    Zentralredaktion
    Telefon: 0201 - 804 6519
    zentralredaktion@waz.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/55903/4854270
    OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung


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