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    China  343  0 Kommentare Wachstum ohne Rücksicht auf Verluste

    ​​​​​​​Der Aufstieg Chinas zu einer globalen Wirtschaftsmacht sorgt im Westen bis heute für Erstaunen und auch Beunruhigung.

    Der Aufstieg Chinas zu einer globalen Wirtschaftsmacht sorgt im Westen bis heute für Erstaunen und auch Beunruhigung. Wie konnte ein von einer Kommunistischen Partei regiertes, in weiten Teilen von bitterer Armut geprägtes Land sich binnen Jahrzehnten so weit modernisieren, dass es den marktwirtschaftlichen Demokratien des Westens ernsthaft Konkurrenz macht und im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich die USA als wichtigste Ökonomie der Welt ablösen wird? Denn obwohl der Wirtschaftsboom in China vor allem von der Privatwirtschaft getragen wird, bleibt China ein kommunistisches Land. Wer die Partei kritisiert muss mit den Folgen leben. Davor schützt auch außergewöhnlicher wirtschaftlicher Erfolg nicht.

    In China verschwinden immer wieder Milliardäre

    Diese Erfahrung musste auch Jack Ma machen. Der Gründer des chinesischen Internetkonzerns Alibaba und bis Sommer letzten Jahres der reichste Chinese verschwand plötzlich im Oktober 2020 aus der Öffentlichkeit. Kurz vorher hatte er in einer Rede in Shanghai öffentlich die Wirtschafts- und Finanzpolitik seines Landes kritisiert. Beobachter vermuten, dass der chinesischen Staats- und Parteiführung die Firmen Jack Mas zu mächtig geworden sind. Damit reiht sich Ma in eine Reihe von erfolgreichen und schwerreichen Unternehmensgründern ein, die irgendwann plötzlich verschwanden. Nach drei Monaten Abwesenheit tauchte er immerhin wieder mittels einer kurzen Videobotschaft auf. Wo er sich aufhält und warum er so lange nichts von sich hören ließ, sagte er nicht. Aber immerhin kehrte er wieder zurück. So viel Glück hatten andere nicht.

    Die geopolitischen Rahmenbedingungen sind wichtig

    Auch wenn Jack Ma im operativen Tagesgeschäft bei Alibaba keine Rolle mehr spielt und nicht mehr die Aktienmehrheit an Alibaba hält, reagierte der Kurs auf sein Verschwinden mit einem starken Kurseinbruch. Er erholte sich allerdings auch schlagartig als seine kurze Videobotschaft auftauchte. Anleger, die direkt in chinesische Unternehmen investieren wollen, sollten die innenpolitische Komponente des kommunistischen Landes immer berücksichtigen. Ganz abgesehen von den geopolitischen Rahmenbedingungen. Nicht erst seit Donald Trump und seinem Konfrontationskurs gegen China werden die Handelspraktiken Chinas auch von der EU kritisch hinterfragt. Erst zum Jahreswechsel konnte nach 7-jähriger Verhandlung ein Investitionsabkommen, das faire Wettbewerbsbedingungen sichern soll, mit China unterzeichnet werden. Wie nachhaltig dieses letztlich ist, bleibt noch abzuwarten. Viele Beobachter und Wirtschaftsverbände äußern sich kritisch und warnen vor zu viel Euphorie. Denn selbst mit dem Abkommen erhalten Investoren noch keinen wirklich freien Marktzugang in China.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    China Wachstum ohne Rücksicht auf Verluste „Ich sage nur China, China, China“ raunte warnend Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger 1969 auf dem Dortmunder Wahlkonvent der CDU. Bis heute weiß keiner genau warum. Vermutlich wollte er damit die kommunistische Gefahr beschwören. Das bis 1972 außenpolitisch weitgehend isolierte Land erwachte und die Chinesen nahmen den westlichen Industrienationen zunehmend die Märkte ab und wurden zum Wachstumsmotor der globalen Weltwirtschaft.

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