Rückenwind durch Übernahme
PayPal erweitert sein Krypto-Team und kauft sich Expertise aus Israel ein – die BofA schwärmt vom Pure-Player
PayPal hat den israelischen Krypto-Verwalter Curv übernommen und bekräftigt damit seine Wachstumsabsichten im Krypto-Markt. Die Bank of America bekräftigt unterdessen ihr Kursziel für den Zahlungsdienstleister.
PayPal hatte bereits im vergangenen Herbst seine Offenheit gegenüber Kryptowährungen erklärt. Seitdem können US-Nutzer über die App mit Bitcoin und Co. handeln. Nun haben die Kalifornier ihre Ambitionen unterstrichen und die Krypto-Sicherheitsfirma Curv geschluckt. Laut dem Nachrichtensender CNBC, der sich auf Insider beruft, soll der Kaufpreis für das im Jahr 2018 in Tel Aviv gegründete Unternehmen, dass sich auf eine cloudbasierte Infrastruktur für die sichere Verwaltung von digitalen Währungen spezialisiert hat, unter 200 Millionen US-Dollar liegen. Die Übernahme soll in der ersten Jahreshälfte 2021 über die Bühne gehen.
„Die Übernahme von Curv ist Teil unserer Bestrebungen, in das Talent und die Technologie zu investieren, um unsere Vision für ein inklusives Finanzsystem zu verwirklichen“, sagte Jose Fernandez da Ponte, Vice President und General Manager für Blockchain, Krypto und digitale Währungen bei PayPal.
Die Bemühungen von PayPal bleiben bei dem Analysten Jason Kupferberg von der Bank of America (BofA) nicht unbemerkt. Er setzt das Kursziel auf 323 US-Dollar. Der BofA-Analyst schätzt in einem Research-Bericht, dass die PayPal-Aktie im Jahr 2021 mindestens 123 Millionen US-Dollar Umsatz erzielen und drei Cent Gewinn je Aktie aus dem Krypto-Handel einbringen wird. Der Krypto-Handel an sich werde ihm zufolge im Jahr 2021 nur 0,6 Prozent zum gesamten Umsatzwachstum beitragen.
Kupferberg sieht PayPal als das „beste Pure-Play-Unternehmen im Bereich E-Commerce“. Des Weiteren stellt PayPal für ihn eine differenzierte Investitionsmöglichkeit dar, „da es sich um ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 120 Milliarden US-Dollar“ handelt, welches unter anderem vom strukturellen Rückenwind aus der Branche profitiere.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion