Was hat DAX und Dow Jones auf neue Rekordhochs getrieben? - Seite 2
Die Gesetzesvorlage muss aufgrund der moderaten Änderungen zwar nun noch einmal zur Abstimmung ins Repräsentantenhaus, doch da Biden signalisiert hat, die im Senat ausgehandelten Kompromisse zu billigen, ist die Verabschiedung des Gesetzes nun wohl nur noch reine Formsache. Biden könnte es mit seiner Unterschrift noch in dieser Woche in Kraft setzen, da die Abstimmung im Repräsentantenhaus schon heute stattfinden soll.
6 Billionen Dollar Hilfen bei 22 Billionen Dollar BIP
Der Umfang des neuen Maßnahmenbündels entspricht fast 10 % (!) der US-Wirtschaftsleistung. Zusammen mit bereits beschlossenen Corona-Maßnahmen summieren sich die Hilfen des Bundes in den USA innerhalb eines Jahres auf etwa sechs Billionen Dollar, bei einem jährlichen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von voraussichtlich etwas weniger 22 Billionen Dollar in 2021. Während die US-Notenbank die Märkte mit Liquidität flutet, wird die US-Regierung also eine Lawine an Konjunkturhilfen über die US-Wirtschaft rollen lassen.
Mehr als jeder vierte Dollar, der im laufenden Jahr in das US-BIP einfließt, stammt von den Hilfsmaßnahmen der Regierung. Und vor diesem Hintergrund ist es auch kein Wunder, dass die Renditen in den USA stark steigen. Denn einerseits wird natürlich die Wirtschaft angeschoben, andererseits explodiert aber die US-Verschuldung. Und damit wird es riskanter, der Regierung Geld zu leihen, weil eine Überschuldung droht. Anleger verlangen daher aufgrund dieses steigenden Risikos eine höhere Risikoprämie in Form von höheren Renditen.
Konjunkturprogramm war längst eingepreist
Und auch deshalb ist die Begründung der Medien für die jüngst gestiegenen Kurse der Aktien aus dem Dow Jones nicht so plausibel, wie sie auf den ersten Blick schien. Zumal die Verabschiedung des neuen Hilfspaketes schon zuvor nur reine Formsache war, da die Demokraten im Senat eine knappe Mehrheit haben. Dabei war auch klar, dass es leichte Änderungen geben würde, weil einige Aspekte des Programms als zu teuer galten.
Chinesischer Außenhandel steigt explosionsartig
Lesen Sie auch
In einigen Medien war daher auch noch von einem extrem starken chinesischen Außenhandel zu lesen, der logischerweise besonders die Aktienkurse von Industrie- und Exportwerten beflügelt hat. So haben die Exporte aus China im Januar und Februar zusammengenommen um 60,6 % gegenüber dem Vorjahr angezogen, wie aus Zolldaten vom Sonntag hervorgeht. Experten hatten dagegen „nur“ mit einem Anstieg der Exporte um 38,9 % gerechnet, nach einem Exportplus von 18,1 % im Dezember.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch von Sven Weisenhaus*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE