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     9185  0 Kommentare Unterschätztes Risiko Bankkonto: Überlegen Sie zwei Mal, bevor Sie der Bank Ihr Geld geben

    Nach Wirecard ist mit der Greensill-Bank zum zweiten Mal in kurzer Zeit eine Bank Pleite gegangen. Warum Risiken von Bankeinlagen von den meisten Bankkunden unterschätzt werden.

    Die Greensill-Bank (die vorher Norddeutsche NordFinanz Bank hieß) ist pleite, mehrere Kommunen, die dort ihr Geld anlegten, haben Millionenbeträge verloren. Der Bürgermeister der Stadt Emmerich, der dort 6 Millionen Euro angelegt hatte, rechnet vor, dass die Sparkasse 50.000 Euro Strafzinsen dafür verlangt hätte, wenn er bei ihr das Steuergeld geparkt hätte. Die Greensill Bank hingegen habe bis zu 0,3 Prozent Zinsen versprochen. So argumentieren auch die meisten anderen der 50 Kommunen, die ihr Geld der Bank anvertraut haben. Auch die Regierung von Thüringen hat wohl mit sicherem sozialistischen Finanzsachverstand auch so gedacht, als sie der Bank 50 Millionen Euro anvertraute.

    Bankkonto – „eine unsinnige Anlageform“

    Die meisten Bankkunden unterschätzen das Risiko einer Bankeinlage. 40 Prozent des liquiden Vermögens deutscher Haushalte liegen auf Bankkonten. An lukrativen Zinsen kann es nicht liegen, denn die gibt es schon lange nicht mehr. Offenbar halten die meisten Bankkunden die Bankeinlage jedoch für besonders sicher, da es dort keine Wertschwankungen gibt (wie etwa bei Aktien oder anderen Anlagen). Gerd Kommer, einer der besten Finanzexperten Deutschlands, warnt in seinem soeben erschienenen Buch „Souverän Vermögen schützen“ (gemeinsam mit Olaf Gierhake) ganz generell, dass „Bankguthaben für rationale, informierte Haushalte unsinnige Anlageformen sind“. Ich selbst habe schon in meinem 2015 erschienenen Buch „Reich werden und bleiben“ geschrieben: „Ich kann niemanden verstehen, der über einen längeren Zeitraum sehr große Summen auf der Bank liegen hat. Die Verzinsung steht in keinem angemessenen Verhältnis zum Risiko – und es gibt bessere Alternativen.“

    Kommer hält Bankguthaben allenfalls dann für „tolerierbar“, wenn die Summe unterhalb der staatlich garantierten Einlagensicherung von 100.000 Euro liegt – oder wenn man das Geld für einen sehr kurzen Zeitraum dort parkt. Banken argumentieren zwar mit den privaten Sicherungssystemen, doch diese helfen nur, wenn einzelne Banken umkippen – nicht jedoch bei einer systemischen Krise.

    Wie rational ist die Hoffnung auf die Staatsrettung?

    Die meisten Bankkunden denken einfach nicht darüber nach, was es heißt, Geld auf ein Bankkonto einzuzahlen. Sie leihen damit jemandem Geld ohne eine Sicherheit, d.h. sie geben einen ungesicherten Kredit. Und zwar einem hoch verschuldeten Unternehmen, dessen Fremdkapitalanteil meist bei über 90 Prozent liegt. Sie unterschätzen zudem, wie häufig Banken Pleite gehen. Von 2008 bis 2012, so informiert Kommer, gab es in den USA 465 „Bank Failures“. Das ist der Fachbegriff, wenn entweder staatliche Stützungsmaßnahmen, die Übernahme durch einen Konkurrenten oder ein formaler Konkurs mit anschließender Liquidierung erfolgen. Betroffen sind keineswegs nur kleine Banken, wie wir nicht erst seit der Pleite der Lehman-Bank in den USA wissen. Auch in Deutschland mussten drei große Banken, die Commerzbank, die Dresdner Bank und die Hypo Real Estate gerettet werden.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
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