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     1999  0 Kommentare Bullen - Kotau vor dem Arbeitsmarkt

    Der gestrige Handelstag in den USA stand wiederum ganz unter dem Zeichen des Öls. Fast unnötig zu erwähnen, dass neue Topps erreicht wurden. Dieses Mal mussten als Anlass wohl in erster Linie die Heizölreserven herhalten, die in der Vorwoche um 2,3 Prozent zurückgegangen sind. Normalerweise steigen um diese Jahreszeit die Reserven an, um für den Winter gerüstet zu sein.

    Der Einzelhandel meldete für September magere 2 Prozent Umsatzzuwachs der Filialläden, die länger als ein Jahr bestehen, der geringste Anstieg in den zurückliegenden 16 Monaten. Da halfen dann auch die wöchentlichen Erstanträge nicht viel weiter, die auf 335.000 fielen. Erwartet wurden 345.000 bis 355.000 nach zuvor 372.000.

    Die amerikanischen Aktienmärkte gingen nach dieser Nachrichtenlage verdächtig schnell auf Tauchstation, die europäischen konnten oder wollten gestern nicht so recht darauf reagieren, die Japaner entschlossen sich über Nacht, den Verlauf weitestgehend zu ignorieren und kauften den Nikkei gegen Handelsschluss bis knapp unter die Nulllinie hoch. Der DAX versucht, nach anfänglicher Schwäche Fuß zu fassen. Der BTK, der den aktuellen Swing angeführt hatte und kräftig zulegen konnte, verlor gestern sehr deutlich, die breiteren US-Indices gaben zwischen einem und 1,3 Prozent ab mit einer leichten Erholung gegen Handelsschluss.

    Heute erscheint der Arbeitsmarktbericht für September, der letzte vor dem Wahltermin in den USA (2. Nov.). Jetzt können Sie wetten: Fällt er gut aus? Es werden rund 150.000 neue Stellen erwartet, im Vormonat wurden 144.000 Jobs neu geschaffen. Der Challenger-Report vom Dienstag dieser Woche meldet für September einen deutlichen Anstieg der Entlassungsankündigungen, die Erstanträge legen einen zuletzt etwas günstigeren Verlauf nahe. Der aussagekräftigere vier-Wochen-Durchschnitt ist jedoch weiter angestiegen, und zwar um 4.250 auf 348.500. Damit bleibt aus dieser Ecke die Ansage: Der Jobmarkt der USA zeigt sich immer noch wenig belebt.

    Laut Internet-Dienst „21st Century Alert“ sind die Aktienmärkte einer massiven Liquiditätsschwemme ausgesetzt, bei der professionelle und institutionelle Anleger vor allem die Sektoren Energie, Transport und Industrie ansteuerten. Rohe Liquidität und vor allem das extreme Übergewicht, das Programm-gesteuerte Handelssysteme heute erreicht hätten, verzerrten aktuell die Ergebnisse der Sentimentanalyse, die auf dem Studium der Optionsmärkte in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten beruht. Die Argumentation „hat was“, die Volumenentwicklung unterstreicht den Zufluss.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen - Kotau vor dem Arbeitsmarkt Der gestrige Handelstag in den USA stand wiederum ganz unter dem Zeichen des Öls. Fast unnötig zu erwähnen, dass neue Topps erreicht wurden. Dieses Mal mussten als Anlass wohl in erster Linie die Heizölreserven herhalten, die in der Vorwoche um …