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    FOREX-Report  464  0 Kommentare Mehr Diplomatie im Nahen Osten? – Fed-Chef reagiert auf Kritik

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2030 (06:03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2023 im US-Geschäft markiert wurde.

    Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,98. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,89. EUR-CHF oszilliert bei 1,1020.

    Finanzmärkte: Die Aktienmärkte des Westens befinden sich nach den Rekordläufen zuvor im Konsolidierung- oder Korrekturmodus, obwohl die Quartalsberichte zumeist sehr positiv ausfallen. Für nachhaltige Trends sind derartige Phasen jedoch bezüglich der Markttechnik gesund. Chinas und Vietnams Aktienmärkte zeigen sich widerstandsfähig. An der Zinsfront kommt es nicht zu neuen Erkenntnissen. Der USD ist weiterhin im Korrekturmodus. Edelmetalle tun sich schwer, markanter aus dem USD-Korrekturmodus heraus zu profitieren.

    Geopolitik: Mehr Diplomatie im Nahen Osten?

    Nach Berichten über Gespräche zwischen dem Iran und Saudi-Arabien im Irak hat die Regierung in Teheran ein Angebot aus Bagdad begrüßt, zwischen ihr und arabischen Staaten zu vermitteln, nachdem der diplomatische Kontakt zu Saudi-Arabien vor vier Jahren abgebrochen wurde. Man hätte in der aktuellen Runde bisher keine klaren Ergebnisse oder bedeutende Fortschritte erzielt. Man müsse die weiteren Entwicklungen abwarten. Ein Dialog mit Saudi-Arabien sei immer zu begrüßen lautet es aus Teheran.

    Es ist erfreulich, dass der diplomatische Diskurs aufgenommen wird, um die Lage in der Region (auch Jemen) zu befrieden und den Menschen vor Ort positive Perspektiven zu geben. Zudem ließ Teheran verlauten, dass man die hochgefahrene Anreicherung des Uran (60%) zurückführen könne.

    Das Thema „Chance“ baut sich in der Region auf. Wie wird Israel damit umgehen?

    Fed-Chef Powell reagiert auf Kritik

    Fed-Chef Powell antwortete auf einen kritischen Brief von Senator Scott bezüglich der expansiven Politik der US-Notenbank. In diesem Brief monierte Scott Ignoranz gegenüber Inflationssorgen und eine mangelnde strategische Ausrichtung in der Inflationsbekämpfung.

    Die Fed würde laut Jerome Powell eine überschießende Inflation nicht zulassen. Zwar würde die Preissteigerung wegen der Erholung per 2021 etwas höher liegen, jedoch peile die Fed weder eine Inflation substanziell über der Zielmarke von 2% an noch ein Überschreiten dieser Marke für eine längere Zeit. Die Fed sei ihren beiden Mandaten stabiler Preise und hoher Beschäftigung verpflichtet.

    Sowohl Scott als auch Powell haben für ihre Positionen gute Gründe. Zurzeit sind Basiseffekte und exogene Einflussgrößen maßgeblich für den Inflationsanstieg verantwortlich, die temporär wirken. Das spricht zunächst für die Position Powells.

    Senator Scott mahnt aber zurecht, denn aus temporären Effekten können sich dauerhaftere Tendenzen ableiten. Das erfordert eine Strategie.

    Dabei ist die Situation in den USA ungleich kritischer als in der Eurozone, denn das US-Bankensystem wurde unter Trump dereguliert. Damit ergibt sich das Risiko, dass die expansive Politik der Fed stärkere endogene inflationäre Impulse setzt.

    In der Eurozone führt die harte Regulierung dazu, dass die durch die EZB generierte Liquidität über Anleiheankäufe zu größten Teilen in der Überschussliquidität landet, die abends tagtäglich an die EZB zurückgegeben wird und damit keine real- oder finanzwirtschaftliche Wirkung entfaltet, jedoch auf das Zinsniveau dämpfend wirkt.

    Zwecks Visualisierung nachfolgend eine Darstellung der Überschussliquidität.

    Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

    China: Beeindruckende ausländische Direktinvestitionen

    Ausländische Direktinvestitionen (FDI) nahmen in dem Zeitraum Januar bis März im Jahresvergleich um 39,90% nach zuvor 31,50% zu. Im Vorjahr lag der Wert für die identische Periode Januar bis März bei -10,8% (Corona-Effekt).

    Diese Entwicklung ist insbesondere beachtenswert, da der Standort China durch den Wirtschafts- und Finanzkrieg der USA diskriminiert wird. Kann man dieses quantitative Ergebnis des investiven Kapitalzuflusses als eine Abstimmung der Wirtschaftswelt über die Maßnahmen der USA werten? Haben Sie Antworten für mich?

    Chart: China FDI

    © Reuters

    Russland: Licht und Schatten

    Die Arbeitslosenrate sank per März von zuvor 5,7% auf 5,4% (Prognose 5,6%).

    Real Löhne legten per Februar im Jahresvergleich um 2,0% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,1% zu.

    Einzelhandelsumsätze sanken per März im Jahresvergleich um 3,4% (Prognose -1,3%) nach zuvor -1,5% (revidiert von -1,3%).

    Es ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2090 – 1.2120 neutralisiert den positiven Bias des USD.

    Viel Erfolg!




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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