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    Abgasskandal  285  0 Kommentare T5 California-Wohnmobile: Volkswagen will Hardware-Nachrüstung bezuschussen – Folgen noch unbekannt

    Volkswagen will eine Hardware-Nachrüstung für T5 California Camper bezuschussen. Dennoch verursacht diese Aktion hohe Kosten für die Fahrzeughalter.

    Der Dieselskandal zieht immer weitere Kreise, nun müssen auch die Halter von mitunter hochpreisigen Wohnmobilen feststellen, dass sich in den Dieselmotoren ihrer Fahrzeuge illegale Abschalteinrichtungen befinden. Einer dieser betroffenen Camper ist der T5 California von VW. Der Volkswagenkonzern will nun eine Hardware-Nachrüstung unterstützen und kündigt einen Zuschuss zu den anfallenden Umrüstungskosten an. Dieser deckt aber nur einen Teil der entstehenden Kosten, die auf die Fahrzeughalter zukommen würden. Zudem ist noch nicht bekannt, welche Folgen die Nachrüstung haben kann.

    Bereits Anfang 2020 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt als zuständige Behörde einen amtlichen Rückruf für den VW T5. Da dieses Modell zu einem Camper ausgebaut werden kann, erhielten auch viele T5 California-Halter ein Rückrufschreiben mit dem Hersteller-Code 37L8. Der VW T5 mit Dieselmotor aus den Baujahren 2009 bis 2016 überschreitet im Normalbetrieb die Stickoxidgrenzwerte der Abgasnorm Euro 5. Daher müssen gut 8.700 T5-Bulli in die Werkstatt zum Softwareupdate.

    Nun bietet VW den T5-Haltern zusätzlich einen Zuschuss zu einer freiwilligen Hardware-Nachrüstung an. Das Unternehmen Dr Pley SCR Technology GmbH aus Bayern entwickelt derzeit zwei große SCR-Katalysatoren, die in den VW T5 California eingebaut werden können. Diese Komponenten sollen noch in diesem Jahr zugelassen und durch von Dr Pley ausgesuchte Vertriebspartner eingesetzt werden. Durch die Katalysatoren sollen die entstehenden Abgase besser gefiltert und so die gesetzlichen Emissionswerte vom T5 eingehalten werden.

    Volkswagen übernimmt nur einen Teil der Kosten für T5-Umrüstung

    Diese Hardware-Nachrüstung ist allerdings kein Schnäppchen. Der Nachrüster Dr Pley veranschlagt mehr als 5.000 Euro für die SCR-Katalysatoren. Volkwagen kündigte an, bis zu 3.000 Euro zu übernehmen. Den Rest der Kosten muss der Fahrzeughalter selbst übernehmen. Dr Pley will zudem auch Hardware-Komponenten für die Camper-Dieselmotoren von Fiat, Iveco und MAN herstellen und verbauen lassen. Dabei kostet das Nachrüsten eines Fiat Ducato – Basis vieler Wohnmobile – rund 6.500 Euro. An diesen Kosten will sich der Mutterkonzern von Fiat, Stellantis N.V., aber nicht beteiligen. Unklar ist noch, welche Folgen diese kostspielige Nachrüstung für die Leistung der Wohnmobile haben wird.

    Auch bei Diesel-Pkw gab es bereits Nachrüstaktionen, deren Kosten Volkswagen übernehmen wollte. Laut Konzernaussagen hätten bisher lediglich 395 VW-Fahrer das Angebot angenommen. Zu groß ist die Angst vor einer geminderten Motorleistung oder einem erhöhten Sprit- und AdBlue-Verbrauch infolge der Hardware-Nachrüstung.

    Keine Camper-Nachrüstung ohne anwaltliche Prüfung vornehmen!

    Verbraucherrechtsanwälte warnen Camper-Fahrer davor, leichtfertig Hardware-Nachrüstungen vornehmen zu lassen. Zu groß sind die Kosten, zu unsicher die Auswirkungen auf die Leistungen des Fahrzeugs. Betroffene Wohnmobil-Halter, denen das Angebot zur Nachrüstung gemacht wird, sollten sich daher von einem Anwalt beraten lassen. Er kann das Angebot prüfen und weitere Optionen im Abgasskandal aufzeigen. Möglich ist etwa eine Klage gegen den Fahrzeughersteller Volkswagen wegen Manipulationen am Motor und die damit einhergehende Überschreitung der Emissionswerte. Die Fahrzeughalter haben damit einen Anspruch auf Schadensersatz. Volkswagen kann per Urteil dazu verpflichtet werden, das Fahrzeug – etwa den T5 California – zurückzunehmen und eine Entschädigung zu zahlen. Von dieser Summe kann sich der Camper-Halter dann ein neues Wohnmobil mit einem neueren, sauberen Motor anschaffen.

    Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN hat sich auf den Abgasskandal spezialisiert und vertritt bereits mehr als 14.000 Mandanten – auch gegen die Volkswagen AG. Nutzen Sie unser kostenloses Erstgespräch und lassen Sie sich unverbindlich zu Ihren Möglichkeiten im Wohnmobil-Abgasskandal beraten!

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    Johannes von Rüden
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    Johannes von Rüden ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei VON RUEDEN. Die Verbraucherschutzkanzlei ist auf Verfahren im Abgasskandal spezialisiert. Daneben bearbeitet die Kanzlei vor allem Verfahren aus dem Bank- und Kapitalmarktrecht, dem Verkehrs- und Arbeitsrecht. Sie wird häufig von Medien zitiert. Die mehr als 16 Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN stehen oft als kompetente Ansprechpartner für Medien zur Verfügung. Sie betreibt unter rueden.de/blog einen Newsblog. Johannes von Rüden verfügt über mehr als 10 Jahre Berufserfahrung. Weitere Informationen unter rueden.de
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    Verfasst von Johannes von Rüden
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