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     3365  0 Kommentare Man muss komplexe Finanzthemen nicht fürchten, sondern lernen sie zu verstehen

    Interview mit Isabell Baruth, Geschäftsführerin der Isi Media GmbH

    Wallstreet online Frage 1

    Frauen sind nachgewiesenermaßen die besseren Investoren. Doch zugleich beschäftigen sich unverhältnismäßig wenig mit dem Thema Finanzen. Woran liegt das und wie kann sich das ändern?

    Leider interessieren sich die wenigsten Deutschen für Finanzthemen. Und gerade Frauen beschäftigen sich, laut Umfragen, höchst ungern mit dem Thema Geld. Ich halte diese Einstellung für fatal, da es doch um unsere Zukunft geht, und diese sollte schließlich nicht von finanziellen Sorgen belastet sein.

    Bildunterschrift: Isabell und Nathalie Baruth, Geschäftsführerinnen der Isi Media GmbH

    Meiner Meinung nach resultiert das allgemeine finanzielle Desinteresse der Frauen häufig aus den Erziehungsmethoden der Kindheit. Über Geld wird auch heute noch sehr ungern innerhalb der Familien gesprochen und alle Finanzfragen sind, gerade durch den Einfluss der Gesellschaft, oftmals negativ konnotiert. Die daraus hervorgerufene Resignation veranlasst die Mehrheit der Frauen die Notwendigkeit, zum Beispiel einer privaten Altersvorsorge, weit von sich zu weisen. Diese Lebenseinstellung zu den wichtigen Themen, wie Finanzen, Geldangelegenheiten, finanzielle Absicherungen ist, sowohl in allen Altersklassen als auch in verschiedenen sozialen Umfeldern zu finden.

    1. sind diese falschen Glaubenssätze oft nur eine Ausrede, quasi ein Schutzschild, damit man sich nicht mit diesen essenziellen Themengebieten befassen muss. Dabei ist es bewiesen, dass Frauen in punkto Rente das Nachsehen haben und im Durchschnitt 26% weniger erhalten als Männer. Gerade wer als Frau in der Vergangenheit in Teilzeit, im Niedriglohnbereich oder aufgrund der Kindererziehung nur wenige Jahre gearbeitet hat, kann im Alter nur eine geringe Rente erwarten. Aus völliger Ahnungslosigkeit oder einer zu großen Hemmschwelle beschäftigen sich Frauen mit diesen zu erwartenden Versorgungslücken lieber nicht.

    Doch gerade wir jungen Frauen sind heute selbstständiger, haben eine gute Ausbildung absolviert und sind nicht auf der Suche nach einem „Versorger“ für unser Leben. Dennoch gilt leider das klassische, von unseren Müttern häufig vorgelebte Rollenbild, Vater kümmert sich um das Geld und die Mutter um die Familie, in einigen Frauenköpfen noch als erstrebenswert. Doch wie läuft die Partnerschaft weiter, wenn plötzlich das Thema „Finanzen“ angesprochen wird? Hier beginnen häufig die Streitigkeiten, da diese Themen hochemotional sind. Der überlieferte Glaubenssatz „Geld führt zu Streit“ blockiert besonders die harmoniebedürftigen Charaktereigenschaften der Frauen. Gerade die unterschiedlichen Wesenszüge von Männern und Frauen kennzeichnen den emotionalen Umgang mit Geld. Während Männer häufig zur Gier neigen, dominiert bei Frauen die Angst vor Verlusten. Diese Verlust-Aversion besagt, dass wir Frauen mehr Angst vor dem finanziellen Verlust, als Freude am Gewinn haben. Statistisch ist es bewiesen, dass Frauen bei gleicher zu investierender Geldmenge an der Börse wesentlich weniger sprunghaft und emotionsbeladen als Männer agieren. Diese typisch weibliche, tendenziell zurückhaltende Art, sollten wir Frauen nutzen, um an der Börse durchzustarten.


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    Rainer Brosy
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    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
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    Verfasst von Rainer Brosy
    Man muss komplexe Finanzthemen nicht fürchten, sondern lernen sie zu verstehen Frauen sind nachgewiesenermaßen die besseren Investoren. Doch zugleich beschäftigen sich unverhältnismäßig wenig mit dem Thema Finanzen. Woran liegt das und wie kann sich das ändern? Leider interessieren sich die wenigsten Deutschen für Finanzthemen. Und gerade Frauen beschäftigen sich, laut Umfragen, höchst ungern mit dem Thema Geld. Ich halte diese Einstellung für fatal, da es doch um unsere Zukunft geht, und diese sollte schließlich nicht von finanziellen Sorgen belastet sein.