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    ROUNDUP 2  282  0 Kommentare Laborsparte treibt Pharma- und Spezialchemiefirma Merck weiter an

    (neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, mehr Hintergrund, Kurs, Analysten)

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Das florierende Laborgeschäft hat dem Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA auch zum Jahresstart weiter Rückenwind verschafft. Und die Vorzeichen zeigen weiter nach oben: Erst kürzlich hatte der Konzern die Ziele für 2021 angehoben. Zwar stelle die Krise Merck auch im zweiten Quartal noch vor Herausforderungen, sagte die neue Firmenchefin Belen Garijo am Mittwoch in Darmstadt zur Vorstellung der endgültigen Quartalszahlen. "Wir sehen aber Licht am Ende des Tunnels", betonte die Managerin.

    "Im ersten Quartal haben wir in einem herausfordernden Umfeld große Stärke bewiesen", betonte die Anfang Mai angetretene Firmenlenkerin. Das weitere Jahr werde "sehr vielversprechend" sein. Merck sei "sehr stolz", zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie einen wichtigen Beitrag zu liefern, betonte die gebürtige Spanierin. Um die hohe Nachfrage nach seinen Produkten etwa für die Impfstoffhersteller zu befriedigen, stocke der Konzern auch weiter die Kapazitäten auf.

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    An der Börse konnte der finale Quartalsbericht der Aktie keinen Auftrieb verleihen, das Papier gab am Nachmittag zuletzt etwa 0,8 Prozent nach. Nach den bereits vorab veröffentlichten Eckdaten habe es von den Darmstädtern nun keine weiteren Überraschungen mehr gegeben, schrieb Analyst James Quigley von der US-Bank Morgan Stanley. Die Aktie hatte selbst Anfang Mai, als der Konzern die Messlatte für das Jahr höher hob, nicht nachhaltig hiervon profitieren können. Das Papier war bis zu seinem Kursrekord im April bei 150 Euro stark gelaufen, aktuell nehmen die Anleger aber Gewinne mit. Seit Jahresbeginn liegt das Papier nunmehr leicht im Minus.

    Der wichtigen Laborsparte verschaffte die steigende Nachfrage in der Pandemie auch zum Jahresstart Schub, Umsatz und Ergebnis wuchsen aber auch dank einer millionenschweren Meilensteinzahlung deutlich. Zugpferd war hier vor allem das Geschäft mit Produkten und Dienstleistungen für die Arzneimittelhersteler. Der Geschäftsbereich liefert derzeit mehr als 50 Corona-Impfstoffprojekten zu. So versorgt Merck etwa den deutschen mRNA-Hersteller Biontech mit Lipiden, in diese fetthaltigen Moleküle wird der eigentliche Wirkstoff des Corona-Vakzins verpackt. Wie bereits bekannt werden diese Lieferungen in diesem Jahr weiter aufgestockt.

    Unterdessen zehrten negative Währungseffekte das Wachstum aus eigener Kraft in der Pharmasparte vollständig auf. Nominal musste der Bereich dadurch zwar einen leichten Umsatzrückgang verkraften, konnte ergebnisseitig aber prozentual zweistellig zulegen. Merck peilt derzeit an, mit neuen Medikamenten bis zum Jahr 2022 zwei Milliarden Euro Umsatz machen zu können. Mut machen dem Management deshalb insbesondere hohe Quartalszuwächse bei seinen Hoffnungsträgern Bavencio gegen Krebs nach einer weiteren Zulassung in den USA und mit der Multiple-Sklerose-Tablette Mavenclad.

    Im vergangenen Jahr waren die Verkäufe mit dem MS-Mittel zeitweise wegen seiner immununterdückenden Wirkung ins Stottern geraten. Das Geschäft mit Fruchtbarkeitsmitteln, das 2020 ebenfalls stellenweise gelitten hatte, setzte im vergangenen Quartal seine Erholung fort.

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    Probleme machte zum Jahresstart dagegen erneut die kleinste Sparte für Spezialmaterialien - hier kehrten belastende Währungseffekte das leichte organische Umsatzplus und auch das Ergebniswachstum ins Negative um. In dem Bereich kämpft der Konzern unverändert mit dem hohen Wettbewerb für seine Flüssigkristalle, die etwa für Displays in Smartphones und TV-Bildschirme verwendet werden.

    Wegen des schwächelnden Flüssigkristallgeschäfts hatte Merck die Sparte durch den Zukauf des US-Zulieferers Versum Materials und der kalifornischen Intermolecular im Jahr 2019 bereits umgebaut und auf Halbleitermaterialien ausgerichtet. Im vergangenen Jahresviertel fiel das organische Wachstum im Halbleitergeschäft allerdings im Vergleich zum Vorjahr gedämpft aus - laufende Projektaufträge und größere Aufträge sollten erst in späteren Quartalen zu Umsatzbeiträgen führen, hieß es dazu vom Konzern. Dagegen belebte sich das Geschäft mit Farbpigmenten für Autolacke, das 2020 wegen der Pandemie unter einem Nachfrageeinbruch gelitten hatte.

    Wie bereits bekannt stieg der Umsatz konzernweit um rund sechs Prozent auf 4,63 Milliarden Euro. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um knapp 28 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro. Nach Steuern erwirtschaftete Merck einen Gewinn von 748 Millionen Euro nach 458 Millionen vor einem Jahr.

    Mit Blick auf die kommenden Monate geht der Vorstand um Garijo davon aus, dass sich die bereits im zweiten Halbjahr 2020 eingesetzte Erholung seiner Geschäfte von den negativen Einflüssen der Pandemie weiter fortsetzen dürfte. Für das Laborgeschäft werden weiterhin deutliche Beiträge aufgrund der hohen Nachfrage in der Corona-Krise erwartet. Der Konzern bestätigte somit seine angehobenen Prognosen, die für 2021 im Vergleich zum Vorjahr teils deutliche Zuwächse bei Umsatz, dem bereinigten Ebitda und dem bereinigten Gewinn je Aktie vorsehen./tav/eas/jha/




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