checkAd

     214  0 Kommentare Deutschland ist 'Sorgenkind' bei Tabakprävention

    GENF (dpa-AFX) - Beim Rauchen gehört Deutschland zu den "Sorgenkindern" der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das sagte der WHO-Direktor für Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech, der Deutschen Presse-Agentur. In allen anderen EU-Ländern werde mehr getan, um die Menschen zum Aufhören zu bewegen. "Deutschland ist in der EU bei Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens das Schlusslicht." Die Bundesrepublik gehört deshalb zu den 29 Ländern, in denen die WHO am Weltnichtrauchertag (31. Mai) eine Kampagne unter anderem in sozialen Medien startet, um mehr Menschen zum Aufhören zu bewegen.

    Weltweit will nach Schätzung der WHO mehr als jeder Dritte der 1,3 Milliarden Tabaknutzer aufhören. Tabak wird auch gekaut, geschnupft oder per Wasserpfeife konsumiert. In Deutschland sind die geschätzt 17 Millionen Tabaknutzer überwiegend Raucherinnen und Raucher.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu BAT - British American British American Tobacco Group Plc!
    Short
    25,70€
    Basispreis
    0,21
    Ask
    × 14,84
    Hebel
    Long
    22,36€
    Basispreis
    0,21
    Ask
    × 12,79
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die WHO will mit der Kampagne bis Ende des Jahres 100 Millionen Tabaknutzer weltweit zu einem ernsthaften Entwöhnversuch bewegen. Statistisch schafften es nur zehn Prozent der Menschen, die einen Aufhör-Versuch starten, dauerhaft vom Tabak loszukommen, sagt Krech. Die WHO hofft, dass sie mit ihrer Kampagne drei Millionen Menschen vor einem frühzeitigen Tod durch den Tabakkonsum bewahren kann.

    Unter anderem werden auf sozialen Medien wie Instagram und TikTok Informationen gestreut, wie man aufhören kann. Raucher werden animiert, sich etwa über Whatsapp, Viber oder Facebook zu Entwöhn-Gruppen zusammenzuschließen. Zudem soll es gezielte Botschaften zum Durchhalten geben, wenn jemand fürchtet, schwach zu werden. In Deutschland läuft zusätzlich eine Kampagne der Drogenbeauftragten der Bundesregierung.

    Die WHO beurteilt den Einsatz der Länder bei der Tabakprävention nach mehreren Kriterien, bei denen Deutschland schlecht abschneidet. "Deutschland hat ein echtes Problem mit den Tabaksteuern", sagt Krech. Die Steuern seien zuletzt 2005 deutlich erhöht worden. Der Anteil der Steuern am Gesamtpreis von Tabakprodukten sei zwischen 2008 und 2018 von fast 76 auf gut 68 Prozent gesunken. "Wir wissen, dass hohe Preise weniger Raucher bedeuten", sagt Krech. "Wir empfehlen deshalb einen Steueranteil von mindestens 75 Prozent."

    Wenn der Zigarettenpreis alle gesellschaftlichen Kosten abdecken müsste, die Rauchen verursacht - etwa Arzt- und Krankenhauskosten, Krankengeld und Produktionsausfälle durch Krankheit - müsste eine Packung 23 Euro kosten, sagt Krech. In etwa so hoch ist der Preis in Australien, dem Champion der Tabakprävention. Das ist mehr als dreimal so viel wie in Deutschland.

    Zudem erlaube in Europa kaum noch ein Land Außenwerbung für Tabak - Deutschland schon. Dass Tabakwaren wie hierzulande einfach in Supermärkten gekauft werden können, sei in vielen anderen Ländern längst undenkbar. Die WHO setzt sich dafür ein, dass Krankenkassen die Kosten für Entwöhnprogramme übernehmen./oe/DP/zb




    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Deutschland ist 'Sorgenkind' bei Tabakprävention Beim Rauchen gehört Deutschland zu den "Sorgenkindern" der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das sagte der WHO-Direktor für Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech, der Deutschen Presse-Agentur. In allen anderen EU-Ländern werde mehr getan, um die …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer