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    Rendite mit Ökostrom statt Öl  13761  0 Kommentare Ørsted bald weltgrößter Ökostromkonzern? – Analyst Brune: “bislang exzellente EBIT-Marge von 23 bis 25 %”

    Der Energiekonzern Ørsted aus Dänemark gilt als Weltmarktführer bei Offshore-Windkraft. Mit Milliardeninvestitionen wollen die Dänen bis 2030 weltgrößter Ökostrom-Produzent werden. Wie Analysten die Aktie bewerten.

    350 Milliarden dänische Kronen, umgerechnet rund 47 Milliarden Euro, will Ørsted bis 2027 in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. Damit wollen die Dänen zum weltgrößten Ökostrom-Produzenten aufsteigen. Bislang waren bis 2025 eigentlich nur Investitionen von rund 200 Milliarden Kronen geplant.

    Gegenüber Investoren erklärte Ørsted-Vorstandschef Mads Nipper Anfang Juni: „Unser Ziel ist es, bis 2030 der weltweit führende Anbieter für grüne Energie zu werden“. Man habe die größte konkrete Entwicklungspipeline in der Offshore-Windindustrie und plane weiterhin „globaler Marktführer im Bereich der Offshore-Windkraft zu bleiben“.

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    2017 hatte sich der dänische Energiekonzern von seinem Öl- und Gasgeschäft getrennt und sich von DONG Energy zu Ørsted umbenannt. Heute sind die Dänen Weltmarktführer bei Offshore-Windkraft und produzieren fast ein Drittel des weltweiten Offshore-Windstroms. 88 Prozent der von Ørsted produzierten Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Bis 2025 sollen es sogar 100 Prozent sein. Corporate Knights hat Ørsted 2021 bereits im dritten Jahr in Folge zum nachhaltigsten Energieunternehmen der Welt gewählt.

    Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, findet, dass „Ørsted ein perfektes Beispiel ist, wie ein braunes Energieunternehmen (. . .) die Transformation zu einem grünen Unternehmen schafft.“ Der dänische Energiekonzern sei auch gut diversifiziert, da er „längst nicht mehr nur im Bereich Offshore-Wind tätig ist, sondern auch in den Bereichen Onshore-Wind, Biomasse und Solar“, so Hasler.

    Klaus Brune, Leiter des Börsen-Ressorts bei PLATOW, findet die Investitionspläne der Dänen „ambitioniert”. Es sei aber fraglich, “ob Ørsted seine sehr gute Rentabilität halten könne. Experten gehen davon aus, dass die 'niedrig hängenden Trauben' im Offshore-Bereich gepflückt sind. Neue Investitionen kommen an Orten in Frage, die schwieriger zu erschließen sind und damit teurer werden“, so Brune im Gespräch mit wallstreet:online.

    Weiter erklärt der Analyst: „Bislang hat Ørsted eine exzellente EBIT-Marge von 23 bis 25 Prozent. Da ist noch reichlich Fett auf den Rippen, das gegenüber der Konkurrenz weggeknabbert werden kann. Vestas etwa weist eine EBIT-Marge von 8 bis 9 Prozent, RWE (ja, die machen nicht nur dreckige Kohle), eine von rd. 10 Prozent aus. Bei Siemens Gamesa liegt die Marge sogar nur bei 5 bis 7 Prozent.“

    Zur Bewertung der Ørsted-Aktie meint Brune: “Sie ist hoch, aber nicht exorbitant teuer. Das 2021er-KGV von 36 liegt auf Augenhöhe mit Vestas (36) und Siemens Gamesa (35), nur die breiter aufgestellte RWE kommt mit einem KGV von 20 billiger davon. Bei der Dividendenrendite ordnet sich Ørsted mit seinen 1,2 Prozent stabil im Mittelfeld ein: an die 2,9 Prozent von RWE kommen die Dänen nicht ran, aber Vestas (0,8%) und Siemens Gamesa (0,4%) stecken sie locker in die Tasche.”

    Langfristig orientierten Anlegern empfiehlt Brune bei der Ørsted-Aktie auf einen weiteren Rücksetzer knapp unter 100 Euro zu warten, um dann einzusteigen. „Dann neben hinlegen und eine Weile nicht draufschauen …”, so die Empfehlung des Analysten. Grundsätzlich sei Offshore-Windenergie aus seiner Sicht ein Zukunftsthema.

    Die Ørsted-Aktie hat seit ihrem Allzeithoch (187 Euro) Anfang des Jahres rund 40 Prozent verloren. Grund für den Rücksetzer war insbesondere eine verhaltene Prognose für das Geschäftsjahr 2021. Aktuell kostet ein Anteilsschein an der Frankfurter Börse rund 112 Euro (Stand:11.06.2021, 10:40 Uhr):

    Orsted

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    ISIN:DK0060094928WKN:A0NBLH

    Die Mehrheit der Analysten rät derzeit zum Kauf oder zum Halten der Ørsted- Aktie. Zum Kauf der Aktie raten derzeit Analysten von Goldman Sachs Group, Kepler Cheuvreux, RBC Capital Markets sowie Bernstein Research. Analysten der UBS, der Deutschen Bank, Jefferies & Company sowie JP Morgan Chase raten zum Halten der Aktie. Zum Verkauf der Ørsted- Aktie raten derzeit nur Barclays Capital und die Credit Suisse.

    Es bleibt spannend, ob Ørsteds 50-Milliarden-Investition ausreicht, um zum weltgrößten Ökostromkonzern aufzusteigen. Denn andere Energiekonzerne investieren ebenfalls massiv in den Ausbau der Offshore-Windkraft und anderer erneuerbarer Energien. So will der spanische Energiekonzern Iberdrola bis 2030 sogar rund 150 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren, der italienische Stromversorger Enel plant für denselben Zeitraum sogar Investitionen in Höhe von 160 Milliarden Euro. Der deutsche Energieversorger ENBW ist ebenfalls im Bereich der Offshore-Windkraft tätigt und plant bis 2025 mehr als 50 Prozent seines Stromes aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Und auch konventionelle Ölkonzerne wie Shell investieren zunehmend in den Ausbau der Erneuerbaren.

    Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion




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