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     133  0 Kommentare Materialmangel - Mehr als zwei Monate Wartezeit auf Handwerker

    BERLIN (dpa-AFX) - Gut zwei Monate müssen einige Menschen in Deutschland derzeit Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer zufolge auf einen Handwerker oder eine Handwerkerin warten. "Im Bau und Ausbau sind es durchschnittlich 8,8 Wochen", sagte Wollseifer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Ein Grund für die lange Wartezeit sei die Unterbrechung der Lieferketten in der Pandemie. "Baumaterialien sind knapp und die Materialpreise haben sich exorbitant erhöht", sagte Wollseifer. "Es fehlt an Holz, Metall, Kunststoff, Chips - praktisch an allem, was man für den Hausbau braucht."

    Die Preise für Holz und andere Baustoffe sind auf dem Weltmarkt unter anderem wegen der großen Nachfrage aus China und den USA stark gestiegen. Wollseifer rief die Bundesregierung zum Handeln auf und forderte, Preisanpassungen bei der öffentlichen Auftragsvergabe auch für laufende Verträge zu ermöglichen. "Förderprogramme für Neubau und Sanierungen müssen entsprechend der Baupreiserhöhungen verstärkt werden", sagte Wollseifer. Die aktuellen Preis- und Beschaffungsprobleme müssten zudem bei der Überbrückungshilfe als nachlaufende Corona-Folgen mit berücksichtigt werden.

    Zudem machten viele offene Lehrstellen dem Handwerk zu schaffen. "Aktuell haben wir in den 130 Ausbildungsberufen im Handwerk noch rund 32 000 offene Ausbildungsstellen", so Wollseifer. Bei den Neuverträgen habe es Ende Mai im Vergleich zum Vorjahr zwar ein Plus von neun Prozent gegeben, aber verglichen mit dem Mai 2019 - dem letzten vor der Pandemie - ein Minus von zehn Prozent. "Da ist dringender Handlungsbedarf." Für den Herbst kündigte Wollseifer ein neues Projekt an, um das Handwerk für junge Frauen attraktiver zu machen. "Knapp jeder fünfte Auszubildende ist eine Frau - da ist Luft nach oben."

    Der Handwerkspräsident beklagte weiterhin eine ungleiche Verteilung der staatlichen Förderung auf die akademische und die berufliche Bildung. Der Bund pumpe Milliarden in den Hochschulsektor, zum Beispiel durch den Hochschulpakt, obwohl das eigentlich in Länderzuständigkeit liege. "Vergleichbare Geldflüsse gibt es für die berufliche Bildung nicht", sagte er./red/DP/zb






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