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    Ein Monat nach dem Oatly-IPO  11660  0 Kommentare Haferboom an der Börse: teures Pferdefutter oder renditebringendes Superfood? – Analysten zur Oatly-Aktie

    Ende Mai ist der schwedische Hafermilch-Produzent Oatly an die Börse gegangen. 1,4 Milliarden US-Dollar sammelten die Schweden ein. Nun haben mehrere Analysten ihr Rating für die Aktie abgegeben. Lohnt ein Kauf?

    Die Aktie des schwedischen Hafermilch*-Herstellers Oatly hat seit ihrem Börsengang an der Nasdaq am 20. Mai eine wahre Rallye hingelegt: Vom 17-Dollar-Ausgabepreis kletterte die Aktie am vergangenen Freitag zeitweise bis auf 28,73 Dollar. Das entspricht einem Anstieg von fast 70 Prozent:

    Oatly Group

    +1,48 %
    -10,77 %
    -6,75 %
    -11,62 %
    -59,48 %
    -95,41 %
    ISIN:US67421J1088WKN:A3CQRG

    Zu Wochenbeginn haben nun eine ganze Reihe von Banken und Analysehäuser ihre Analysten-Ratings für die Oatly-Aktie veröffentlicht. Zum Kauf der Aktie raten neben den Großbanken Barclays und Credit Suisse auch die Investmentbanken Jefferies, William Blair & Co, Guggenheim Partners, Truist Securities sowie Piper Sandler. JPMorgan, Morgan Stanley, BC Capital Markets und BNP Paribas stuften die Aktie hingegen mit "Neutral" ein.

    Für Peter Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, „ist Oatly eine Aktie, bei der persönliche Neigungen und Aktionärsinteressen auseinanderklaffen. Viele, auch ich, konsumieren Oatly-Produkte mit einer Leidenschaft, wie man sie sonst nur bei den Tesla-Jüngern wahrnimmt“, so der Analyst gegenüber wallstreet:online.

    Auch das Marktpotenzial für Milchersatzprodukte auf Haferbasis sei riesig: „Laut Oatly liegt der gesamte adressierbare Markt bei etwa 600 Milliarden US-Dollar. Denn immer mehr Menschen steigen auf Hafermilchprodukte um. Marktstudien zufolge wird eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von etwa sieben Prozent veranschlagt. Wobei Oatly als Marktführer deutlich schneller wachsen sollte“, so Hasler.

    Dennoch dürfe dies „nicht den Blick auf die Fundamentaldaten der Aktie trüben“, warnt Analyst Hasler. Oatly werde auch in den kommenden Jahren keine Gewinn schreiben. Und:“ Das EV-Umsatz-Multiple für das Jahr 2024 liegt mit 6,5x auf einem Niveau, das nicht dauerhaft beibehalten werden kann. Dennoch sind kurzfristig auch höhere Kurse möglich, denn Aktien wie Oatly sind nachrichtengetrieben“.

    Der Markt für Milch- und Fleischersatzprodukte boomt, denn Veggie-Fleisch, Hafer-, Soja- und Mandelmilch werden bei umwelt- und gesundheitsbewussten Verbrauchern immer beliebter. Auch an der Börse gewinnt das Thema zunehmen an Bedeutung, da vegane Start-ups wie Beyond Meat und Oatly fulminante Börsengänge hinlegen.

    Tatsächlich könnte sich der Veggi-Sektor auch für Investoren lohnen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Boston Consulting Group (BCG) prognostiziert, dass bis 2035 mehr als jede zehnte Portion Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Ei und Milch durch tierfreie Varianten ersetzt werden könnte. 2020 machten alternative Proteine lediglich zwei Prozent des globalen Markts für tierisches Eiweiß aus. 2035 könnten alternative Proteine auf Pflanzenbasis, fermentiert mit Mikroorganismen oder aus Laborzellkulturen bereits 11 Prozent des gesamten Proteinmarktes ausmachen, so BCG.

    Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

    * = Milchersatzprodukte dürfen in der EU nicht als „Milch“ in den Handel gebracht werden. Wir verwenden in diesem Artikel trotzdem teilweise die allgemein gebräuchlichen Begriffe „Hafer-, Soja- und Mandelmilch“ für pflanzliche Milchersatzprodukte.




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    Verfasst vonFerdinand Hammer
    Ein Monat nach dem Oatly-IPO Haferboom an der Börse: teures Pferdefutter oder renditebringendes Superfood? – Analysten zur Oatly-Aktie Ende Mai ist der schwedische Hafermilch-Produzent Oatly an die Börse gegangen. 1,4 Milliarden US-Dollar sammelten die Schweden ein. Nun haben mehrere Analysten ihr Rating für die Aktie abgegeben. Lohnt ein Kauf?