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     2081  0 Kommentare Globale Instabilität - Story ohne Happy-End

    Nach einigen "südlichen" Tagen bemühten sich die amerikanischen Aktienmärkte gestern um die Gegenrichtung. Anfänglich zaudernd konnten die Bullen dann kräftig punkten, die Technologietitel liefen entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit allerdings hinterher.

    Zunächst stützte ein schwächerer Ölpreis die bullischen Akteure, das mit 92,8 schwächer als erwartete Verbrauchervertrauen belastete kaum. Im Vormonat hatte es bei 96,7 gelegen, der jetzt gemeldete Oktoberwert ist der niedrigste seit März. Zudem interpretiert man diesen dritten monatlichen Abstieg in Folge als nun statistisch signifikant. Nach Veröffentlichung dieses Wertes gewann der Dollar deutlich gegenüber dem Euro, vielleicht hatte man sich hier auf noch Schlechteres eingestellt. Die TBonds hingegen reagierten zunächst kaum. Der in den vergangenen Tagen arg gebeutelte Versicherungssektor erholte sich kräftig, getrieben durch positiv interpretierte Nachrichten, und trug so zu den festen Aktienmärkten wesentlich bei.

    Die Japaner folgten der bullischen Bewegung in den USA über Nacht nicht so recht, im DAX proben die Bullen im frühen Handel den Aufstand. „Möglichst schnell wieder über die 4.000, “ heißt die Devise.

    Nicht besonders erfreulich, was Taiwan Semiconductor Manufacturing Company zu berichten weiß. TSMC, die größte Chip-Foundry der Welt, erwartet für das vierte Quartal einen leichten sequentiellen Umsatzrückgang. Das wäre bisher einmalig in der Unternehmensgeschichte. Die Leerkapazitäten sollen kräftig ansteigen, auch weil die Produktionsmöglichkeiten zuletzt deutlich ausgeweitet wurden. Die Bruttomarge soll um 7 auf 42 bis 44 Prozent fallen, der durchschnittliche Verkaufspreis soll sich flach entwickeln. Das Unternehmen rechnet für 2005 lediglich mit einem Volumen des weltweiten Chip-Marktes in der Größenordnung des laufenden Jahres.

    Stephen Roach, Dauer-Bär von Morgan Stanley, fühlt sich nicht mehr so ganz allein auf weiter Flur, seit sich in den vergangenen Wochen vermehrt Offizielle der Fed und Vertreter ausländischer Notenbanken besorgt über das amerikanische Zwillingsdefizit und seine Auswirkung auf den Außenwert des Dollar äußerten. Er warnt seit mehreren Jahren vor der wachsenden globalen Instabilität.

    Aktuell verweist er darauf, dass im Juli und August lediglich je nur 61 Mrd. Dollar netto an Kapital in die USA geflossen sind, wohingegen der Durchschnitt der zehn Monate davor bei 76 Mrd. Dollar liegt. Das beunruhigt ihn besonders, weil gleichzeitig das Zahlungsbilanzdefizit von 4,5 Prozent im Spätjahr 2003 auf 5,7 Prozent Mitte 2004 angewachsen ist. Zudem hätten private Investoren den Rückzug insbesondere beim Kauf amerikanischer Schuldscheine angetreten, so dass vermehrt ausländische Zentralbanken einspringen müssen. Im Zeitbereich zwischen August 2003 und August 2004 standen die für 33 Prozent des Netto-Kapitalzuflusses. Das ist mehr als doppelt so viel wie im 12-Monats-Zeitraum zuvor und viermal so viel wie zwischen 2000 und 2002.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Globale Instabilität - Story ohne Happy-End Nach einigen "südlichen" Tagen bemühten sich die amerikanischen Aktienmärkte gestern um die Gegenrichtung. Anfänglich zaudernd konnten die Bullen dann kräftig punkten, die Technologietitel liefen entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit allerdings …