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    FOREX-Report  333  0 Kommentare Marktlage – Zentralbankpolitik - US-Verbrauchervertrauen

    Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1926 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1920 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110,64.

    In der Folge notiert EUR-JPY bei 131,95. EUR-CHF oszilliert bei 1,0951.

    Die Aktienmärkte in Europa und den USA befinden sich weiterhin in einem seit der Coronakrise bestehenden Aufwärtstrend. Dabei liefen die europäischen Märkte im Juni eher seitlich, während die US-Indizes neue Höchststände erklommen. Die zwischenzeitliche Risikoaversion ist somit insbesondere in den USA schnell wieder abgelegt worden. Es setzt sich das Vertrauen durch in steigende Gewinne der Unternehmen wie in ein sehr vorsichtiges Handeln der US-Zentralbank.

    Erste Notenbanken drehen an der Zinsschraube

    Andere Notenbanken haben bereits schneller mit ihrer Geldpolitik auf den Aufschwung reagiert. So haben in der letzten Woche Mexiko, Ungarn und die Tschechische Republik ihre Leitzinsen erhöht. Bereits zuvor kam es in diesem Jahr zu Zinserhöhungen in Brasilien, Russland und der Türkei. Weitere Zentralbanken kleinerer Länder streben in die gleiche Richtung, wenn auch auf vorsichtigere Weise. Zum Beispiel zeigen die Zentranken Schwedens, Norwegens oder Kanadas den Märkten den Weg zu weniger Liquiditätsunterstützung auf. Aber auch in China wurden Geldmengenentwicklung und Kreditvergabe durch die Zentralbank gedrosselt, um die Wirtschaft nicht überhitzen zu lassen.

    Allen diesen Ansätzen ist gemein, dass die Zentralbanken für ihre jeweilige Volkswirtschaft versuchen, behutsam vorzugehen. Eine zu straffe Geldpolitik würde die Wirtschaftsaktivitäten zu sehr bremsen und das Vertrauen der Wirtschaftssubjekte unterminieren. In Bezug auf die USA führen die dann sinkenden Assetpreise wiederum zu weniger Wachstum und weiterem Vertrauensverlust.

    Eine zu laxe Geldpolitik erhöht hingegen „nur“ die Inflationsraten und führt zu weiteren Spekulationsblasen. Als positiver Nebeneffekt sinkt die reale Staatsverschuldung der betroffenen Länder. Sollte die Inflation allerdings aus dem Ruder laufen, wird sich dies nachhaltig negativ auf das Wirtschaftswachstums auswirken.

    In der Risikoabwägung wählen die Zentralbanken den zweiten Weg: eine expansive Geldpolitik etwas zu spät beenden, schmerzt weniger, als dies zu früh zu tun. Folglich ist das Sicherheitsnetz für die Kapitalmärkte weiter gut gespannt. Mit einem Zinsschock ist für keine Volkswirtschaft zu rechnen.

    US-Verbrauchervertrauen unter den Erwartungen

    Das am Freitag veröffentlichte US-Verbrauchervertrauen der University of Michigan blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Erwartet worden waren 86,50 Punkte, der Indikator stieg jedoch von 82,90 auf nur 85,50 Punkte.

    Quelle: Bloomberg, SOLVECON Invest.

    Wir stellen fest, dass der Stimmungstrend weiter in die richtige Richtung läuft, der US-Konsument wird optimistischer, da die Bundesstaaten die Lockdowns beendet haben und auch die COVID-19 Neuinfektionen auf neue Tiefststände gefallen sind. Die Inflationserwartung bleibt jedoch mit 4,2 % für das nächste Jahr hoch.

    Es ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2120 – 1.2150 negiert den positiven Bias des USD.

    Viel Erfolg!

    Kurzvita von Christian Buntrock:
    Er gründete mit ehemaligen Kollegen der Bremer im Jahr 2017 die Fondsboutique SOLVECON INVEST GmbH in Bremen, bei der er Portfoliomanager, Prokurist und Gesellschafter ist. Er managt in Zusammenarbeit mit Folker Hellmeyer den SOLVECON Global Opportunities Fund. Der studierte Diplomkaufmann und -Volkswirt, arbeitete zuvor als Portfoliomanager in der Bremer Landesbank, im Treasury Management und Research der Sparkasse Südholstein sowie als Wertpapierspezialist für die Commerzbank AG.




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    FOREX-Report Marktlage – Zentralbankpolitik - US-Verbrauchervertrauen Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1926 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1920 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110,64.

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