Marktkommentar

Tommaso Operto (Reichmuth & Co): Das Green-Deal-Rennen

14.07.2021 - Mit dem Pariser Klimaabkommen hat sich die Mehrheit der Staaten verpflichtet, die Erderwärmung gegenüber vorindustriellem Niveau auf 1.5 Grad Celsius zu beschränken. Um das Ziel erreichen zu können, müssten die Netto- Emissionen der Treibhausgase bis 2050 auf null sinken. Die Herausforderungen gelten als immens, als Anleger tun sich allerdings auch Chancen auf.

Das Pariser Klima-Abkommen und die damit verbundenen Ziele rund um die Reduktion von CO2-Emissionen geniessen von politischer Seite bereits seit Längerem viel Aufmerksamkeit. Bisher wurde aber vor allem von europäischer Seite Druck aufgebaut. Mit Joe Biden kommt seit Kurzem allerdings auch Unterstützung für die Klimawende von amerikanischer Seite. Neben dem europäischen Green Deal kamen somit weitere einprägsame Slogans hinzu wie z. B. Biden’s Build Back Better. Sogar China hat sich verpflichtet, bis immerhin 2060 insgesamt keine Treibhausgase mehr zu emittieren. In Anbetracht des chinesischen Strommixes, der 2019 noch zu 57% aus Kohlestrom bestand, hat sich auch China einer äusserst ambitionierten Aufgabe gestellt.

Nicht nur auf der politischen Bühne wird der Fokus immer stärker auf Klimaneutralität gelegt. Immer mehr Firmen springen ebenfalls auf diesen Zug auf. So hat z.B. Nestlé einen Aktionsplan vorgestellt, mit welchem die Netto-Emissionen bis 2050 auf Null reduziert werden sollen. Unilever plant dieses Ziel sogar bis 2039 zu erreichen. Bei den Ölfirmen hat BP eine Vorreiterrolle eingenommen und sich die Klimaneutralität bis 2050 ebenfalls auf die Fahne geschrieben. Shell musste zudem eine historische Schlappe hinnehmen, als das Gericht vor kurzem einer Klage von Umweltschützern Recht gab, wodurch Shell zu einer Reduktion der Emissionen von 45% bis bereits 2030 gezwungen wird.

Die „Netto Null“ wird also von allen Seiten angepeilt, aber wie ist sie zu erreichen?

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