Fed stimmt die Märkte vorsichtig auf das Tapering ein - Seite 2
Zudem könnte die Inflation laut Powell weiterhin auf der Oberseite überraschen. Die Inflation könnte höher ausfallen und hartnäckiger sein als erwartet, sagte er. Die Fed sehe diese zwar unverändert als vorübergehend an, man werde aber handeln, wenn die Inflation zu hoch bleiben sollte. Auch dies kann man dahingehend deuten, dass die Fed die Inflation inzwischen als Gefahr betrachtet und gewillt ist, mit einer Reduzierung der Anleihekäufe gegenzusteuern.
Märkte honorieren das behutsame Vorgehen der Fed
Die Stimmung der Anleger wurde durch diesen leichten Richtungsschwenk allerdings nicht getrübt. Stattdessen honorierten die Märkte das behutsame Vorgehen der Fed damit, dass es nicht zu plötzlichen Verkäufen kam. Sichtbare Marktreaktionen gab es kaum. Es setzte sich lediglich das Gezerre zwischen Bullen und Bären fort, wobei allerdings die Kräfte auf beiden Seiten zu schwinden schienen, da die Volatilität in den sehr kurzfristigen Kursbewegungen abnahm.
Laut der Bank Berenberg notiert die „realisierte Volatilität“ von Aktien der Industrieländer schon seit Mitte Juni durchgehend unter der Marke von 10 % und sie sei damit historisch niedrig.
(Quelle: Bank Berenberg)
Hochpunkt von Konjunkturindikatoren nicht Hochpunkt von Aktien?
Es scheint also weiterhin so, dass sich die Anleger durch nichts und niemanden von ihren Aktien trennen lassen und stattdessen weiterhin zu Aufstockungen neigen. Eine interessante Grafik der Bank Berenberg untermauert passend dazu, dass selbst Rückgänge bei den Einkaufsmanagerdaten regelmäßig nicht zu fallenden Aktien führen. Insofern handeln die Anleger grundsätzlich natürlich derzeit nicht verkehrt.
(Quelle: Bank Berenberg)
„In der Regel entwickeln sie sich bei fortgesetztem Konjunkturaufschwung auch nach dem Hochpunkt von Konjunkturindikatoren mittelfristig deutlich positiv“, so der Kommentar zu dieser Grafik. Doch Berenberg weist auch darauf hin: „Kurzfristig ist das Potenzial jedoch begrenzt.“ Und bei genauerer Betrachtung der Grafik zeigt sich auch, dass Aktienmärkte nach dem Hochpunkt des ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie zumindest konsolidieren (siehe blaue Markierungen):
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